Lesung und Gespräch

Mittwoch, 30. April 2014 19.00 – 20.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Lesung und Gespräch

The New Kings of Crude

Öl und Konflikt im Südsudan

Trotz reicher Ölvorkommen ist es dem im Jahr 2011 unabhängig gewordenen Südsudan bis heute nicht gelungen, einen erfolgreichen Entwicklungspfad einzuschlagen. Das Land bleibt eines der ärmsten der Welt und in der Grenzregion zum Sudan herrscht weiterhin eine gefährliche Gemengelage unterschiedlicher Konflikte. Dazu eskalierten im Dezember 2013 die Rivalitäten und Machtkämpfe innerhalb der früheren Befreiungsbewegung und heutigen Regierungspartei SPLM und mündeten in eine  massive kriegerische Auseinandersetzung - womit die Instabilität des Landes endgültig bewiesen schien.

Das Öl und die ölreichen Regionen stehen oft im Zentrum der internen und externen Konflikte des jungen Staates. Nach Angola ist der Südsudan heute Afrikas wichtigster Öllieferant. China und Indien, die beiden größten Volkswirtschaften Asiens, stiegen hier Anfang des Jahrtausends in das Ölgeschäft ein. Im Laufe des aktuellen Konflikts mussten sie starke Einbrüche in den Liefermengen verzeichnen, was den chinesischen Staat dazu bewog, die traditionelle diplomatische Zurückhaltung abzulegen und aktiv auf ein sofortiges Ende des blutigen Konflikts zu drängen.

Luke Patey, Wissenschaftler am Danish Institute for International Studies in Kopenhagen, erklärt in seinem neuen Buch „The New Kings of Crude“ wie China und Indien einst vom Öl angelockt wurden und sich ein paar Jahre später in der unübersichtlichen politischen und gesellschaftlichen Landschaft einer geteilten Nation wiederfanden.
 

Dr. Luke Patey, Autor, Senior Researcher am Danish Institute for International Studies, Kopenhagen
im Gespräch mit:
Dr. Annette Weber, Forschungsgruppe: Naher/Mittlerer Osten und Afrika, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
 

Sprache: Englisch
 

Information: 
Beate Adolf
Programmkoordination Afrikareferat
E-Mail adolf@boell.de  
Telefon +49(0)285 34 -340

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