Fachtagung

Mittwoch, 25. Oktober 2017 10.00 – 16.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Fachtagung

Was bewegt REDD+ – Lektionen aus zehn Jahren

„Increasingly, one hears furtive whispers in the halls of conservation: `REDD+ is dead; it’s time to cut our losses and move on.“ (Conservation Biology)

REDD+ wurde in den letzten Jahren als ein zentrales Instrument der internationalen Waldpolitik etabliert. Zwar ist die Diagnose, dass REDD+ tot sei, kein Konsens, doch auch über die Kreise der REDD+ Kritikerinnen und Kritiker hinaus wachsen Zweifel an der Wirksamkeit von REDD+. Große Erwartungen – und Befürchtungen – hinsichtlich der Einrichtung eines globalen marktbasierten REDD+ Mechanismus haben sich nicht erfüllt. Die Schlussfolgerungen aus dieser Diagnose sind unterschiedlich. Sehen sich die einen in ihrer Kritik an der REDD+ - Logik bestätigt, wird auf der anderen Seite der REDD+ - Ansatz grundsätzlich weiterverfolgt, wenn auch mit Modifikationen.

Angesichts der aktuellen und notwendigen Debatte über REDD+ sollen bei dem Fachgespräch die bisherigen Erfahrungen bei der Umsetzung von REDD+ zusammengefasst und kritisch analysiert werden. Kann dieses Instrument Waldschutz fördern und den Klimawandel begrenzen? Wie steht es mit der Beachtung und Förderung von Menschenrechten?

Im Hinblick auf die Umsetzung von REDD+ Programmen in Amazonien soll anschließend der Blick auf die REDD Early Movers-Programme in Brasilien (Acre), Ecuador und Kolumbien gerichtet werden. Die Auseinandersetzung mit diesen Programmen erhält sowohl durch die besorgniserregenden Meldungen aus Brasilien (Anstieg der Entwaldungsraten, politische Anreize für Entwaldung) als auch durch die anstehende Evaluierung des REDD Early Movers-Programmes in Amazonien eine besondere Aktualität.

Schließlich sollen im Rahmen dieses Fachgesprächs auch die Erfahrungen mit der Umsetzung von REDD+ aus Sicht der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vorgestellt und auf Grundlage der vorgelegten Analysen die Perspektiven von REDD+ gemeinsam diskutiert werden.

Programm 

09:45 Ankunft und Registrierung 
10:00 Begrüßung / Einführung in den Programmverlauf
László Maráz (Forum Umwelt&Entwicklung/Dialogplattform Wald)

Moderation: Thomas Fatheuer (FDCL)
10:15 Taking stock of REDD+: Power and politics in (not) avoiding deforestation
Maria Brockhaus (Professor of International Forest Policy; University of Helsinki) 

11:15 Kaffeepause

11:30 Lessons learnt from the evaluation of the Forest Carbon Partnership Facility (FCPF) 
Simon Counsell (Executive Director- Rainforest Foundation; UK)

12:15 Amazonien im Blick: aktuelle Tendenzen der Entwaldung 
Mauricio Torres (Forscher und Gutachter; Brasilien)

13:00 Mittagspause

Moderation: Lili Fuhr (hbs)
14:00 Zivilgesellschaftliche Erfahrungen mit REDD Early Movers in Lateinamerika
Jutta Kill (Autorin, Aktivistin und Campaignerin)

14.30 REDD+ – Erfahrungen aus 10 Jahren deutscher Entwicklungszusammenarbeit 
Evy von Pfeil (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit - GIZ) 

15:00  Was bewegt REDD+ – Lessons learnt
Abschluss-Panel und -Debatte mit: 
Maria Brockhaus, Simon Counsell, Jutta Kill, Evy von Pfeil

16:30 „Farewell“

Sprache: 
Simultanübersetzung DE-EN-PT

Information Heinrich-Böll-Stiftung:
Ines Thomssen, Projektbearbeitung, Lateinamerikareferat
E-Mail: thomssen@boell.de, Telefon +49(30)285 34 324

Information FDCL:
Jan Dunkhorst
E-Mail: jan.dunkhorst@fdcl.org, Telefon +49(30) 6934029

Anmeldung:
Eine Anmeldung bis zum 15.10.2017 ist unbedingt erforderlich
- bitte via E-Mail an: info@fdcl.org
Die Teilnahme kann nur nach bestätigter Anmeldung erfolgen!
Die Teilnahme ist kostenlos.

Eine Kooperation von Heinrich-Böll-Stiftung und Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) mit:  Forum Umwelt & Entwicklung/Dialogplattform Wald, Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS), Klima-Bündnis, KoBra
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und mit finanzieller Unterstützung der EU.

Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Veranstalter/in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Teilnahmegebühren
keine