- Wednesday, 25. May 2011 6:00 pm – 9:30 pm Save in my calendar
Lebensstrategien nordkaukasischer Frauen heute
anschließend: Feier zum 15. Jahrestag der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft
Die europäischen Medien haben die Lage im russischen Nordkaukasus weitgehend aus dem Blick verloren. Nur einzelne Horrormeldungen über Terroranschläge, Morde an Journalisten und Menschenrechtlern sowie Frauenmorde schaffen den Weg in die Schlagzeilen. Doch die Situation in den Teilrepubliken Tschetschenien, Dagestan und Inguschetien ist bis heute alles andere als stabil. Die russische Menschenrechtsorganisation „Memorial“ berichtet von täglichen Gewalttaten der Kadyrovmilizen, aber auch der islamistischen Kämpfer.
Die Folgen der traumatischen Erlebnisse des äußerst brutal geführten Krieges sind in jeder Familie zu spüren. Insbesondere die Frauen werden häufig Opfer von Gewalt und einer fortschreitenden Radikalisierung des Islam. Bis in die 90er Jahre koexistierten in den nordkaukasischen Gesellschaften ein gemäßigter Islam, der traditionelle Verhaltenskodex des „Adat“ sowie sowjetische Einflüsse.
Heute hingegen dominiert in der Öffentlichkeit eine Art „Macho-Islamismus“: Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrov führte eine an die Scharia angelehnte Kleiderordnung ein, im Fernsehen werden mit versteckten Kameras Frauen an den Pranger gestellt, die dagegen verstoßen. Nach Paintball-Attentaten auf Frauen im öffentlichen Raum und einer Serie von Frauenmorden erklärte Kadyrov, daß diese Frauen selbst durch „unangemessene Kleidung und Verhalten“ Anlaß zu diesen Taten gegeben hätten. Er forderte die tschetschenischen Männer auf, ihre weiblichen Verwandten zu kontrollieren. Die tschetschenische Menschenrechtlerin Natalia Estemirova, die sich u.a. vehement für Frauenrechte einsetzte, wurde am 15. Juli 2009 ermordet.
Wie gehen die Frauen im Nordkaukasus mit diesen neuen gesellschaftlichen Bedingungen um? Wie wirken sich die Kriegs- und Gewalterfahrungen der nordkaukasischen Gesellschaften auf das Familienleben aus? Wie sehen die Frauen selbst ihre Rolle in der Gesellschaft zwischen religiösen, traditionellen und europäischen Werten?
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion findet eine Feier anlässlich des 15. Jahrestages der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft mit Musik, Festreden und Empfang statt. Die Heinrich-Böll-Stiftung verbindet eine langjährige Partnerschaft mit der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung statt.
Die Folgen der traumatischen Erlebnisse des äußerst brutal geführten Krieges sind in jeder Familie zu spüren. Insbesondere die Frauen werden häufig Opfer von Gewalt und einer fortschreitenden Radikalisierung des Islam. Bis in die 90er Jahre koexistierten in den nordkaukasischen Gesellschaften ein gemäßigter Islam, der traditionelle Verhaltenskodex des „Adat“ sowie sowjetische Einflüsse.
Heute hingegen dominiert in der Öffentlichkeit eine Art „Macho-Islamismus“: Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrov führte eine an die Scharia angelehnte Kleiderordnung ein, im Fernsehen werden mit versteckten Kameras Frauen an den Pranger gestellt, die dagegen verstoßen. Nach Paintball-Attentaten auf Frauen im öffentlichen Raum und einer Serie von Frauenmorden erklärte Kadyrov, daß diese Frauen selbst durch „unangemessene Kleidung und Verhalten“ Anlaß zu diesen Taten gegeben hätten. Er forderte die tschetschenischen Männer auf, ihre weiblichen Verwandten zu kontrollieren. Die tschetschenische Menschenrechtlerin Natalia Estemirova, die sich u.a. vehement für Frauenrechte einsetzte, wurde am 15. Juli 2009 ermordet.
Wie gehen die Frauen im Nordkaukasus mit diesen neuen gesellschaftlichen Bedingungen um? Wie wirken sich die Kriegs- und Gewalterfahrungen der nordkaukasischen Gesellschaften auf das Familienleben aus? Wie sehen die Frauen selbst ihre Rolle in der Gesellschaft zwischen religiösen, traditionellen und europäischen Werten?
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion findet eine Feier anlässlich des 15. Jahrestages der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft mit Musik, Festreden und Empfang statt. Die Heinrich-Böll-Stiftung verbindet eine langjährige Partnerschaft mit der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung statt.