چوارشەممە, 04. گەلاوێژ 2007 11:50 ب.ن. – 1:25 پ.ن. Save in my calendar

`An die Hände meiner Mutter`

Ahmed ist Märchenerzähler. Er lebt zwischen den Welten und trauert im deutschen Exil um seine palästinensische Heimat. Er weiß, dass Land und Menschen seiner Kindheit - auf dem Weg in den Westen - nicht mehr sind wie sie einmal waren. Spätestens „in der Sekunde, als Bagdad von den Märchenlesern bombardiert wurde, war auch die letzte Nacht von 1001 Nacht zu Ende“.

An der Bar des Ostsee-Kurhotels in Unter- kühlungsborn trifft er zufällig Marion, die im inneren Spagat zwischen dem gesellschaftlichen Anspruch auf Perfektion und dem „Makel“ einer todkranken Tochter Zuflucht im Alkohol sucht.

Es entwickelt sich ein Gespräch, in dem – stellvertretend für die Gesellschaften des Orients und des Okzidents – Märchen und Lebenslügen beider Seiten, Erwartungen an sich selbst und an den anderen, kulturelle Gegensätze in Lebens- und Weltverständnis sowie kulturbedingte Unterschiede in Blickwinkel und Sichtweisen aufeinandertreffen.

Durchflochten wird dieser Dialog von Szenen einer „zweiten Ebene“: In der Verbindung von Musik mit kürzeren monologischen Textpassagen treten Marion und Ahmed jeweils in einen inneren Dialog mit sich selbst, konfrontiert mit einer gefühlten, aber verdrängten und nach außen hin verborgenen oder verleug-neten Wahrheit.

Am Ende steht unausgesprochen die Frage, ob Menschen zur Identitätsfindung auf Märchen und Illusionen über sich selbst sowie über andere angewiesen sind.

Einer Schulaufführung von etwa 45 Minuten folgt eine Diskussion zwischen Schülern, Künstlern und Lehrern über Form und Inhalte des Projektes.
Organizer
Externe Veranstaltung
پاشکۆکان