Vortrag

Donnerstag, 09. November 2017 18.00 In meinem Kalender speichern

Vortrag

"Alte Bilder – neue Feindschaft? - Antisemitismus heute"

Die Dämonisierung der Anderen

Die  aktuelle Debatte in Politik und Gesellschaft  über Flucht und Migration hat gezeigt, dass offener Rassismus (wieder) salonfähig ist. Es wird gegen  Muslime und Geflüchtete gehetzt und  ein Nationalismus propagiert, der zur Abschottung führt. Dazu kommt die Sehnsucht nach staatlicher Autorität und  einer homogenen „Gemeinschaft“, die Sicherheit verspricht. Der „Dämonisierung des Anderen“ kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Personengruppen werden aufgrund ihres Glaubens, einer vermeintlichen Kultur oder Abstammung als “Andere“ konstruiert, abgewertet und ausgegrenzt.

Die Veranstaltungsreihe beleuchtet verschiedene Dimensionen der aktuellen Ausgrenzungsmechanismen und Abwertungsdiskurse, erklärt wie diese entstehen und sucht nach Gegenstrategien.

9.11.2017
"Alte Bilder – neue Feindschaft? - Antisemitismus heute" –

mit Dr. Juliane Wetzel, TU Berlin

Antisemitismus wurde in der deutschen Debatte lange Zeit vorrangig im Kontext der NS- Vergangenheit  diskutiert. Doch halten sich antisemitische Einstellungen hartnäckig.  Israelkritik vor allem in Verbindung mit dem Nahostkonflikt wird oft als Deckmantel für offenen Antisemitismus verwendet. Neben alltäglichen Beleidigungen, die Juden in Deutschland erfahren, gibt es Anschläge auf Synagogen, und viele jüdische Einrichtungen stehen in Deutschland unter Polizeischutz. Auch tritt Antisemitismus unter dem Zeichen der Einwanderungsgesellschaft als scheinbar neue Herausforderung auf, wenn antisemitische Einstellungen pauschal bei Migrant/innen oder Geflüchteten aus muslimischen Ländern verortet werden.  Besonders das Internet und die sozialen Medien schaffen zudem einen neuen Resonanzraum für alte Vorurteile und Verschwörungstheorien, denen eine jüdische Weltverschwörung zu Grunde liegt. Mit  der Historikerin Juliane Wetzel sprechen wir über Kontinuitäten und Entwicklungen der Konstruktion des Juden im Antisemitismus. Welche Vorurteile werden heute noch mobilisiert und woher kommt der Hass auf Juden? Wie steht es um antisemitische Einstellungen in der „Mitte“ der Gesellschaft und wie nehmen Betroffene den aktuellen Antisemitismus wahr? Welche zivilgesellschaftlichen Möglichkeiten bestehen zur Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus?

Dr. Juliane Wetzel ist Historikerin und Mitarbeiterin des Zentrum für Antisemitismus an der TU Berlin. Sie ist Mitglied des Zweiten Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus.

Hinweis zum Veranstaltungsort: Männer dürfen sich nur mit Kopfbedeckung in der Synagoge aufhalten. Es können eigene Kopfbedeckungen mitgebracht oder auch vor Ort Kippas entliehen werden.

Veranstaltungsdatum:
Donnerstag, 9.11.2017
18 Uhr

Veranstaltungsort:
Synagoge Cottbus
Schlosskirchplatz,03046 Cottbus

Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung (rechte Spalte) ist erforderlich.

Kontakt und Informationen:

Simone Klee/Birte Kaspers
klee@boell-brandenburg.de /kaspers@boell-brandenburg.de
Tel: 0331 200 578 16
www.boell-brandenburg.de

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Projektes CUCHA - Cultural Challenges – Fairness und Verantwortung für unsere Kommunen”. Sie findet in Kooperation mit der Stadt Cottbus statt und wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Brandenburg
Teilnahmegebühren
Kostenfreie Teilnahme