Preisverleihung
- Freitag, 02. März 2018 19.00 – 23.59 Uhr In meinem Kalender speichern
Anne-Klein-Frauenpreis 2018
an Jineth Bedoya Lima und Mayerlis Angarita Robles, Kolumbien
Mayerlis Angarita und Jineth Bedoya erhalten den Anne-Klein-Frauenpreis 2018 für ihren jahrelangen Einsatz für Frauenrechte und friedliche Konfliktlösungen in Kolumbien. Die Jury würdigt mit Jineth Bedoya Lima und Mayerlis Angarita Robles zwei Frauen, die sich unabhängig voneinander für die Rechte von Frauen und Mädchen in bewaffneten Konflikten, gegen den Einsatz struktureller sexueller Gewalt gegen Frauen und für Frieden und Aufarbeitung in Kolumbien einsetzen. Sie engagieren sich auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene für die Rechte und Partizipation der Frauen ihres Heimatlandes und damit stellvertretend für alle Frauen weltweit.
Die Aktivistin Mayerlis Angarita setzt sich seit Jahren für die Landrückgabe an zwangsvertriebene Frauen in der kolumbianischen Region Montes de Maria ein. Dort gründete sie 2000 das Frauenkollektiv „Narrar para Vivir“ (Erzählen um zu leben). Als Sprecherin dieser Gruppe versucht Mayerlis Angarita, den Frauen eine Stimme zu geben und sie zugleich über ihre Rechte nach dem nationalen Gesetz für Opfer des bewaffneten Konflikts zu informieren. Außerdem unterstützte sie die Gründung einer Vereinigung von mehr als 10.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Region Montes de Maria, die Opfer von Zwangsenteignungen durch paramilitärische Gruppen wurden und seit vielen Jahren die Rückgabe ihrer Grundstücke einfordern.
Sie überlebte zwei Mordanschläge und setzte sich 2011 für die Schaffung eines Gesetzes für die Opfer des bewaffneten Konfliktes ein. Robles nahm an den vierjährigen Friedensverhandlungen in Havanna teil. Sie gehört heute als Vertreterin von Opfervereinigungen dem Genderberatungsausschuss an, der das sechsköpfige Gremium (mit drei Vertretern der Regierung und drei Vertretern der FARC) berät, welches Gesetzesentwürfe zur Implementierung des Friedensabkommens vorbereitet und dem Parlament vorlegt.
Jineth Bedoya ist in Kolumbien und international eine anerkannte Frauenaktivistin. Die Journalistin arbeitet für die größte kolumbianische Tageszeitung El Tiempo. Sie berichtet seit vielen Jahren über bewaffnete Konflikte in Kolumbien und deren zivile Opfer. Die allgegenwärtige Korruption, die mangelnde Rechtsstaatlichkeit und Straflosigkeit sind ihre Themen. 2000 wurde Bedoya von Paramilitärs entführt und vergewaltigt, als sie eine Reportage über den von Paramilitärs kontrollierten Waffenhandel in einem Gefängnis in Bogotá schreiben wollte. Drei Jahre später wurde sie erneut entführt, diesmal von der FARC. Jineth Bedoya ist heute eine der wichtigsten Stimmen im Kampf gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen. Der 25. Mai, der Tag ihrer ersten Entführung, ist heute in Kolumbien der offizielle „Tag der Erinnerung an die Opfer sexueller Gewalt“.
Die Laudatio wird Tom Koenigs halten, Sonderbeauftragter des deutschen Außenministers für den Friedensprozess in Kolumbien.
Programm
Jurybegründung
Barbara Unmüßig
Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Vorsitzende der Jury
Laudatio
Tom Koenigs
Sonderbeauftragter des deutschen Außenministers für den Friedensprozess in Kolumbien
Rede der Preisträgerinnen
Jineth Bedoya Lima und Mayerlis Angarita Robles
Musik: Sol Arte
Sonia Solarte, Susanne Schulz und Sebastian Kommerell
Empfang und Tanz
mit dem Orquesta Burundanga
Hinweis: Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen.
Die Jurybegründung, zwei Porträts und Fotos der Preisträgerinnen zum kostenfreien Download auf www.boell.de/annekleinfrauenpreis
Kontakt:
Ulrike Cichon
T 030-285 34-112
E cichon@boell.de
www.boell.de/annekleinfrauenpreis
Presse:
Vera Lorenz
T 030-285 34-217
E lorenz@boell.de
- Adresse
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Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
- Sprache
- Deutsch
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