Diskussionsabend

Dienstag, 16. Januar 2018 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Diskussionsabend

Antibiotikaresistenzen – eine gesellschaftliche Herausforderung

Seit ihrer Entdeckung vor rund 100 Jahren sind Antibiotika die wichtigste medizinische Waffe gegen Infektionskrankheiten. Doch ihre Wirksamkeit ist zunehmend eingeschränkt: Fachleute schätzen, dass im Jahr 2050 über zehn Millionen Menschen jährlich sterben, weil Antibiotika bei ihnen nicht mehr wirken. Neben einem zu laxen Umgang in der Humanmedizin, gehört der massive Einsatz von Antibiotika in der intensiven Tierhaltung zu den wichtigsten Gründen. So steigt die Gefahr, dass Keime Resistenzen gegen die Medikamente entwickeln, die damit ihre Wirksamkeit verlieren.

Dabei sinkt laut Selbstauskunft von Pharmaunternehmen die Antibiotikaabgabe an Tierärzte in Deutschland seit Jahren. Gleichzeitig zeigen Untersuchungen aber, dass die Resistenzen der Keime auf Fleisch bedenklich zunehmen. Und das gerade bei den Krankheitserregern, die hierzulande am häufigsten lebensmittelbedingte Krankheiten, wie Darminfektionen auslösen. Einige Krankheitserreger sind sogar gegen sogenannte Reserveantibiotika resistent. Das sind Antibiotika, gegen die es in der Humanmedizin weniger Resistenzen gibt und die eigentlich als sichere Reserve wirken sollen, wenn herkömmliche Antibiotika versagen.

Werden also die Keime im Darm von Masthühnern und Puten immer gefährlicher, obwohl der Einsatz von Antibiotika sinkt? Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher und Beschäftigte in der Ernährungsindustrie wirksam geschützt werden vor der Ausbreitung der antibiotikaresistenten Organismen über Lebensmittel? Welche Veränderungen in Tierhaltungen, Schlachthöfen und Discountern können zur Risikosenkung beitragen? Und wie sind die politischen Prozesse zu bewerten, die in den letzten Jahren gestartet wurden?

Über diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen und mit unseren Gästen auf dem Podium diskutieren.

Mit Impulsvorträgen von

  • Reinhild Benning, Germanwatch
  • Rupert Ebner, Tierarzt und Slowfood-Vorstandsmitglied
  • Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow, Leiter des Hygiene-Instituts der REGIOMED-Klinken Thüringen
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