Podiumsdiskussion
- Donnerstag, 19. Juni 2014 17.00 In meinem Kalender speichern
Auftaktveranstaltung zur 15. Außenpolitischen Jahrestagung
Auf dem Weg zu mehr Verantwortung?
Lehren aus dem Jahrhundert der Extreme für die deutsche Außenpolitik der Zukunft
Die deutsche Außenpolitik steht vor allem angesichts der Krise um die Ukraine vor einer der größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnte. Fast genau 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, mit dem in Europa eine Politik der Konfrontation und Bedrohung endete, sind die Errungenschaften einer europäischen Friedensordnung gefährdet, die auf Gewaltverzicht und dem Respekt vor der Souveränität und territorialen Integrität aller Staaten beruht.
Nachdem Bundespräsident Gauck, Außenminister Steinmeier und Verteidigungsministerin von der Leyen zu Beginn des Jahres für ein entschiedeneres Engagement Deutschlands in der Außen- und Sicherheitspolitik geworben haben, wird die Forderung nach größerer internationaler Verantwortung Deutschlands jetzt einer unerwarteten Belastungsprobe unterzogen.
Die Debatte über Möglichkeiten und Grenzen deutscher Außenpolitik findet nicht im geschichtsfreien Raum statt. Das europäische Gedenkjahr 2014 erinnert an ein Jahrhundert der Kriege und Revolutionen. Die Schlussfolgerungen, die daraus für unser gegenwärtiges Handeln zu ziehen sind, werden allerdings kontrovers diskutiert. Aktuell zeigt sich das am Beispiel der Ukraine. Das wirft die Frage auf, wie weit Politik sich auf historische Erfahrungen berufen kann und welche Lektionen die Geschichte für uns bereit hält.
Wir beginnen deshalb mit einer historischen Einordnung von Heinrich August Winkler zu "Lehren aus dem Jahrhundert der Extreme". Anschließend wollen wir mit internationalen Gästen diskutieren, ob die deutsche Außenpolitik dafür gewappnet ist, auf aktuelle Herausforderungen angemessen zu reagieren.
- Was bedeutet mehr "internationale Verantwortung" Deutschlands konkret?
- Ist eine Neubestimmung der deutschen und europäischen Russland-Politik erforderlich? Welche Optionen gibt es im Spannungsfeld von Konflikt und Kooperation?
- Geht es darum, „sich von den USA zu emanzipieren“ (Egon Bahr), oder müssen wir angesichts der Verwerfungen im Gefüge der internationalen Ordnung an einer Wiederbelebung der westlichen Wertegemeinschaft arbeiten?
- Kann Deutschland Impulsgeber für eine gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik sein? Welche Rolle spielen das Verhältnis zu Frankreich und Polen für die außenpolitische Handlungsfähigkeit Europas?
Vortrag und Diskussionsrunde mit:
Prof. Dr. Heinrich August Winkler, Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. François Heisbourg, Foundation for Strategic Research, Paris
Cathryn Cluever, Harvard University, Cambridge
Beata Pęksa, Polnisches Außenministerium, Warschau
Cem Özdemir, Bündnis 90/Die Grünen, Berlin
Moderation: Ralf Fücks, Heinrich-Böll-Stiftung
Eine Kooperation mit dem European Council on Foreign Relations (ECFR)
Hinweis: Die Veranstaltung wir als Livestream übertragen
Projektleitung:
Gregor Enste
Referent Außen- und Sicherheitspolitik
Informationen und Kontakt:
Doreen Beierlein
Tagungsmanagement
E conference_contact@boell.de
T 0151 209 967 44
Wir weisen darauf hin, dass im Rahmen dieser Veranstaltung Foto-/Ton- und Filmaufnahmen von TV-Sendern sowie für öffentliche und nicht-öffentliche Zwecke gemacht werden können.
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- Veranstaltungsreihe
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Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin