Beim Turmbau zu Babel vergessen...

Inklusionskonzepte für Barrierefreiheit gibt es viele, meist beziehen sie sich auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen. Doch in wie weit wirken diese Konzepte über den Abbau von Barrieren hinaus und ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation?
In Deutschland leben ca. 14 Millionen Menschen mit Hörschwierigkeiten, von denen 80.000 gehörlos sind. Sie werden mit besonderen Herausforderungen im alltäglichen Leben konfrontiert. Der Hamburger Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
verpflichtet sich seit 2012 diesem Ziel und stellt ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit und ohne Behinderung in den Mittelpunkt. Auf der Veranstaltung wird diskutiert, wo in Bezug auf den Landesaktionsplan
die Besonderheiten sprachlicher Barrieren liegen und wie sie sich auf exkludierende Mechanismen auswirken. Außerdem fragen wir, welche Teilhabe- und Partizipationsmöglichkeiten es für Gehörlose tatsächlich gibt. Wie kann Austausch zwischen Gehörlosen und
Hörenden auf Augenhöhe und selbstverständlich gelingen? Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es, damit hörgeschädigte Menschen dieselben Möglichkeiten wie ihre Mitmenschen haben? Ist beispielsweise das Teilhabegeld ein angemessener Lösungsansatz?
Programm:
ab 17.30 Uhr Infobörse
vertreten sind unter anderen das Institut für Deutsche Gebärdensprache, der Gehörlosenverband Hambmurg, das Gebärdenwerk, und das Inklusionsbüro der Stadt Hamburg.
18 Uhr Zeitgleiche Angebote: Schnupperkurs Gebärdensprache oder Vortrag „Teilhabegeld – Möglichkeiten zur Realisierung“ von Dr. Stefanie von Berg
18.30 Uhr Podiumsdiskussion: Inklusion und Gebärdensprache – geht das?
Ines Helke - Referatsleiterin Inklusion Schule und Ausbildung im Deutschen Schwerhörigenbund e.V.
Prof. Dr. Christian Rathmann - Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser
Dr. Stefanie von Berg - Bündnis ’90 / DIE GRÜNEN, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Bildungspolitische Sprecherin
Moderation: Klaus Becker - Inklusionsbüro Hamburg
20 Uhr Ausklang bei Saft und Selter

Ort: GEW, Rothenbaumchaussee 15, Hamburg

Die Diskussion wird durch Gebärdensprach-Dolmetscher_innen begleitet,
so dass alle – ob hörend oder gehörlos – folgen können.

Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten unter infio@umdenken-boell.de oder 040-389 52 70