Boris Dorfman und Uwe von Seltmann in der Synagoge
Urheber/in: Gabi von Seltmann.

Film und Gespräch

Mittwoch, 05. November 2014 19.00 In meinem Kalender speichern

Film und Gespräch

Boris Dorfman – A mentsh

Ein radikal jiddischer Film - Filmscreening und Gespräch mit Uwe von Seltmann

Winner of Yiddish Oskar 2014:

Boris Dorfman – A mentsh

by Uwe & Gabriela von Seltmann
© Apfelstrudel Media Berlin

«Er iz a mentsh» Josef Burg, der letzte der Czernowitzer jiddischen Literaten (1912-2009), über Boris Dorfman.
Mentsh: respekt- und würdevolle Bezeichnung für einen aufrichtigen, vorbildlich handelnden, edlen und besonderen Menschen (so ziemlich das höchste Kompliment, das die jiddische Sprache zu vergeben hat).
«A mentsh» ist ein radikal jiddischer Film. Er spielt in Lemberg (Westukraine) und ist der erste Teil einer geplanten Jiddisch-Trilogie (Lemberg, Krakau, Berlin oder New York). Lemberg, einst eine multi-ethnische Stadt, war 600 Jahre lang ein Zentrum jüdischen Lebens und der jiddischen Sprache. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese einzigartige Kultur zerstört. 75 Jahre nach Kriegsbeginn führt Boris Dorfman zu all den Stätten des Grauens und Orten der Hoffnung, an denen sich die Geschichte der Lemberger Juden widerspiegelt. Der 90-Jährige ist womöglich der letzte Jude in Lemberg mit jiddischer mameloshn (Muttersprache) - scheinbar ein Relikt einer untergegangenen Epoche. Doch der Kämpfer gegen das Vergessen lebt in der Gegenwart: Er erinnert an die Vergangenheit, um auf die Zukunft vorzubereiten - als ein «mentsh», voller Liebe und Empathie.
«Ich bin Boris zum ersten Mal im Juni 2001 begegnet. Seitdem haben wir uns viele Male getroffen, und mit jeder Begegnung ist die Idee gewachsen, einen Film über ihn zu drehen – über die Jahre hinweg haben wir ihn immer wieder mit bescheidenen technischen Mitteln aufgezeichnet. Anfang September 2013 sagte uns seine Frau Betia, dass Boris zunehmend seinen Lebensmut verliere: Er sehe niemanden, der seine Arbeit fortführen könne – sein lebenslanger Einsatz sei vergebens gewesen. Für uns war dieses Gespräch das Signal, endlich unser Filmprojekt in die Tat umzusetzen – es war keine Zeit mehr zu verlieren.» Uwe von Seltmann, Regisseur

Das Filmteam
Regie: Uwe & Gabriela von Seltmann
Produktion: Apfelstrudel Media Berlin
Produzenten: Kai-Alexander Moslé, Uwe P. Tietz,
    Uwe & Gabriela von Seltmann
Co-Produktion: Stowarzyszenie Film Kraków
Executive Producer: Aneta Zagórska
Kamera und Schnitt: Marek Gajczak
Ton: Michał Dominowski
Musik: Christian Dawid

Ort: Apollo Görlitz · Hospitalstraße 2

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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)
Teilnahmegebühren
6 Euro
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