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Diskussion

Donnerstag, 24. November 2016 18.30 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

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Clean Up Ogoni!

Ein Fall von beispielhafter Unternehmensverantwortung im nigerianischen Ölsektor?

Im Juni 2016 gab der nigerianische Vize-Präsident den Startschuss für die ersten fünf Jahre einer der weltweit größten Säuberungsaktionen im ölverseuchten Niger-Delta. Es ist ein milliardenteures Programm, das nach Angaben der Vereinten Nationen (VN) 30 Jahre dauern könnte. Das ehrgeizige Projekt ist die Antwort auf einen Bericht des VN-Umweltprogramms UNEP von 2011. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten darin detailliert die großflächige Verschmutzung des Ogonilandes und die jahrzehntelange Belastung von Lebensgrundlagen und Gesundheit der Bevölkerung dargelegt.

Die Verantwortung liegt eindeutig bei einem Konsortium der staatlichen nigerianischen Ölfördergesellschaft (NNPC) mit internationalen Ölfirmen, allen voran Shell. Bis 1993, als jahrelange Proteste der Ogoni die Ölförderung schließlich stoppen konnten, waren in der Region etwa 900 Millionen Barrel im Wert von ca. 30 Milliarden US-Dollar bereits gefördert worden. Nunmehr müssen sich die beteiligten Firmen die Kosten für die Beseitigung der Schäden teilen.

Im Delta – außer im Ogoniland - wird aber bis heute Öl gefördert und Umwelt und Gesundheit der Menschen weiter durch auslaufendes Öl und Abfackeln von Erdgas belastet. Wird „Clean Up Ogoni“ zum Präzedenzfall?

Über diese und andere Fragen wollen wir mit unseren Gästen sprechen: Unter dem Stichwort Corporate Social Responsibility wird viel über verantwortliches Handeln von Unternehmen diskutiert. Ist „Clean Up Ogoni“ ein positives Beispiel, wie die Verantwortung wahrgenommen wird? Was sind die Voraussetzungen für ein Gelingen dieser Mammutaufgabe? Wie werden die Gemeinschaften im Ogoniland eingebunden? Welche aktuellen Prozesse, auch auf der Ebene internationaler Institutionen, gibt es, um Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen haftbar zu machen?

Mit:

  • Nnimmo Bassey, Umweltschützer, Träger des Alternativen Nobelpreises 2010, Dichter, Benin City, Nigeria

  • Sarah Lincoln, Referentin für wirtschaftlich, soziale und kulturelle Rechte, Brot für die Welt, Berlin

Moderation: Dagmar Dehmer, Journalistin, Der Tagespiegel, Berlin

Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit Brot für die Welt.

 

Hinweis: Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen.

 

Information/Kontakt:
Beate Adolf
Referat Afrika
Heinrich-Böll-Stiftung
E adolf@boell.de

Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Teilnahmegebühren
Eintritt frei
Livestream
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