Podiumsdiskussion
- Mittwoch, 15. Februar 2017 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Das Thema ist immer noch Gewalt
StreitWert – Politik im Dialog
---english Version: The issue is still violence --- (there will be an English translation)
In den letzten Wochen wurde viel über Identitätspolitiken diskutiert. Ein Tenor: Wer immerzu Fehlalarm auslöst und Feuer (Sexismus) ruft, dem glaubt niemand mehr, wenn´s wirklich brennt (Trump). Kurz: DER Feminismus habe an Kraft verloren, es gehe ihm nur noch um Nuancen. Doch während sich in Deutschland noch an einem Zerrbild abgearbeitet wird, schaffen Frauenrechte in den USA Verbindungen und die Mobilisierung von Massen.
Die Frage nach der Kraft des Feminismus ignoriert Kämpfe, in denen es um Grundlegendes geht – nicht zuletzt im Jahr 2016: das Jahr fing an mit der sexualisierten Gewalt der Silvester-Nacht in Köln. Feminist*innen forderten, dass diese Gewalt #ausnahmslos geahndet werden muss. Der Grundsatz „Nein heißt Nein“ wurde endlich im Strafgesetzbuch verankert. Doch dieser Erfolg jahrzehntelanger Forderungen kam im Paket mit einer Asylrechtsverschärfung.
Vor dem Internationalen Frauentag 2017 am 8. März macht der StreitWert des Gunda-Werner-Instituts deutlich: Zentrales feministisches Thema ist immer noch Gewalt. Sexualisierte Gewalt ausnahmslos ernst zu nehmen, heißt, sie auch in Verbindung mit Rassismus zu thematisieren. Vergewaltigungskultur ist kein Import. Sie durchzieht alle Schichten der Gesellschaft.
Vor diesem Hintergrund fragt der StreitWert: Wie funktioniert die Vergewaltigungskultur? Wie können Gesetze Kultur verändern? Welche Debatte müsste sich an die Reform des §177 StGB anschließen? Wie können und müssen wir sexualisierte Gewalt (weiter) bekämpfen? Braucht es dafür nicht noch mehr emanzipative Identitätspolitik statt weniger? Und: wie kann und muss Feminismus auch in Deutschland gegen Trumpismus und AfD mobilmachen?
Mit:
- Dr. Mithu Sanyal, Kulturwissenschaftlerin, Autorin „Vergewaltigung“ (2016)
- Christina Clemm, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Strafrecht und Familienrecht
- Katja Grieger, Leitung Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe
- Dr. Emilia Roig, Expertin für kritische Rassismusforschung und Intersektionalität
- Moderation: Dr. Ines Kappert, Gunda-Werner-Institut
Hinweis: Die Veranstaltung wird per Livestream übertragen auf www.gwi-boell.de
Fachkontakt:
Susanne Diehr
Email: diehr@boell.de
T 030-28534-123
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- Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie
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