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Donnerstag, 08. Dezember 2016 19.00 – 20.30 Uhr In meinem Kalender speichern

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Der neue Untertan

Populismus und Postmoderne

Die jüngsten Krisen in Europa wirbeln die Politik auf. Dort, wo früher links und rechts war, entsteht etwas Neues. 25 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion – am 8. Dezember 1991 wird die GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) gegründet - steckt Europas Demokratie in der Krise. Alte politische Lager lösen sich auf. Die Linke tauscht Revolution gegen Nationalismus, und die Rechte borgt sich von der Linken als nützlichen Feind die Banken. Mit Bestürzung hört Boris Schumatsky den Beifall, den die russische Autokratie von überall bekommt. Ob links, rechts oder Mitte: Herrschaft macht Spaß, Freiheit strengt an. In den 1990er Jahren ritt man auf der Welle der Postmoderne in den ewigen Frieden. Nun ist daraus ein populistisches Monster entstanden.

Fast 25 Jahre später wird am 8. November 2016 zum 45. Präsidenten der USA gewählt. Beifall dafür gab es auch in Europa: Sind die „neuen Untertanen“ in den offenen Gesellschaften des Westens angekommen?

Im Gespräch:

  • Boris Schumatsky, Schriftsteller und Publizist  
  • Liane Bednarz, Juristin und Publizistin

Moderation: Sergey Lagodinsky, Referatsleiter EU/ Nordamerika, Heinrich-Böll-Stiftung

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.


 

Hinweis: Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen.

 

Informationen zum Buch und zum Autor:

Boris Schumatsky
Der neue Untertan - Populismus, Postmoderne, Putin
Residenz Verlag, 160 Seiten, Hardcover, EUR 18,90
„Populismus, so Schumatsky, drückt sich in Neigungen aus, die solche Figuren wie Berlusconi, Putin sowie, das darf angefügt werden, Donald Trump, wegen ihrer die libertäre Intelligenz beleidigenden Grobheit bevorzugen.
Seine bitter-ironische Suada wider die Mentalität einer Geisteshaltung, die sich in Verschwörungstheorien, in abergläubisch gewirkten Formeln von Zweifelei äußert, die Chemtrails für möglich hält und wahrscheinlich die Sonne doch für die Erde umkreisend, ist auch tröstlich: Einer wie dieser Autor lässt sich nicht veräppeln. Er plädiert für das, was der britisch-österreichische Philosoph Karl Popper als offene Gesellschaft begriffen sehen wollte. Eine, in der ein Rechtsstaat als Institution des Schutzes und des Ausgleichs nicht verhandelbar ist und in der das Individuum sich keiner Big Story wie dem Sozialismus fügen muss.“
Jan Feddersen, taz, 01.04.2016

Boris Schumatsky ist Schriftsteller und Publizist. Er ist in Moskau geboren und lebt seit Mitte der 1990er Jahre in München und Berlin. In seinem ersten Buch "Silvester bei Stalin" zeichnet er den Weg seiner Familie durch die Zeiten des Krieges und des Terrors nach. Zuletzt erschien sein Essaybuch "Der neue Untertan. Populismus, Postmoderne, Putin" zur Situation der europäischen Politik und Gesellschaften. Sein Roman "Die Trotzigen", Blumenbar/Aufbau Verlag 2016, spielt am Beginn der neuen Zeit nach dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus. Schumatsky studierte in Moskau, St. Petersburg und Berlin Geschichte, Kunstgeschichte und Politologie. Seit 1991 schreibt er für Taz, FAZ, NZZ und Die Zeit und er ist der Autor vieler Hörfunkfeatures bei Deutschlandradio. Schumatsky ist Mitglied im PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland und der Gruppe "Writers in Prison".
www.schumatsky.de

Neueste Veröffentlichung: der Roman „Die Trotzigen“

 

Liane Bednarz ist Juristin und Publizistin. Sie versteht sich als liberal-konservativ und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dieser Denkrichtung und deren Abgrenzung gegenüber der AfD und der Neuen Rechten. Zu diesem Themenkomplex hat sie zahlreiche Artikel verfasst, u.a. in ihrer Kolumne auf „Tagesspiegel Causa“ sowie auf „Spiegel Online“, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, im „Kursbuch“, der „Jüdischen Allgemeinen“, der „Huffington Post“, dem „European“ und den Autoren-Blogs „Starke Meinungen“ und „CARTA“. Für einen in der katholischen „Tagespost“ erschienenen ganzseitigen Text über klassische Literatur wurde sie 2014 mit dem Feuilletonpreis „Goldener Maulwurf“ ausgezeichnet.

Gefährliche Bürger
Liane Bednarz, Christoph Giesa
Wie die neue Rechte in die gesellschaftliche Mitte vorstößt – und was die Gesellschaft dagegen tun kann
Deutschland dreht durch
Liane Bednarz, Christoph Giesa
Was steckt wirklich hinter dem Mythos AfD?


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Veranstalter*in
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