Iran nach den Nuklear-Sanktionen: Zwischen Öffnung und Verteidigung des Status quo

An die Einigung im Konflikt über das iranische Atomprogramm im Juli 2015 knüpften sich vielerorts hohe Erwartungen an eine Öffnung der Islamischen Republik in den Bereichen der Wirtschaft, Kultur und Politik. Seit der Aufhebung der mit dem iranischen Nuklearprogramm verbundenen Sanktionen im Januar 2016 ist die Hoffnung jedoch einer gewissen Ernüchterung gewichen. Zahlreiche Wirtschaftsprojekte bleiben aufgrund weiter bestehender Sanktionen und fehlender Finanzierung nur schwer realisierbar. Zeitgleich nehmen die inneriranischen Auseinandersetzungen um die zukünftige Ausrichtung des Landes weiter zu.

Kurz nach den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten und vor den Wahlen im Iran im Mai 2017 soll diese Veranstaltung eine Standortbestimmung zur aktuellen Lage der Sanktionen und ihren politischen Dynamiken ermöglichen. Wie hat sich die Aufhebung der Nuklear-Sanktionen auf die innenpolitische Landschaft Irans ausgewirkt und welche Bedeutung haben die Wahlen in den USA für die weiterhin bestehenden Sanktionen des amerikanischen Kongresses?

Anhand zweier Vorträge mit anschließenden Diskussionen sollen sowohl externe Faktoren wie die US-Sanktionen und die Iran-Politik der beiden Obama-Administrationen, als auch die inneriransiche Auseinandersetzung um die wirtschaftliche Öffnung des Landes beleuchtet werden.

Christian Ebert ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien der Universität Marburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind iranische Außenpolitik und das politische System der Islamischen Republik.

Daniel Walter hat Politikwissenschaft an den Universitäten Bonn und Södertörn, sowie Middle Eastern Studies an der Universität Lund studiert.