Podiumsdiskussion

Donnerstag, 06. November 2014 19.30 In meinem Kalender speichern

Podiumsdiskussion

Kolumbien: Endlich eine Chance auf Frieden?

Die Rolle von Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung und die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft

Seit zwei Jahren verhandelt die kolumbianische Regierung unter Juan Manuel Santos mit der ältesten Guerillagruppe Lateinamerikas (FARC) über die Beendigung des internen bewaffneten Konflikts. Dieser hat in den vergangenen 50 Jahren über fünf Millionen Opfer gefordert. Eine Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Friedensgespräche, aber sie haben in dem polarisierten und von Misstrauen geprägten Land auch mächtige und einflussreiche Gegner. Dennoch scheint ein Verhandlungsabschluss zum ersten Mal realistisch. In drei von fünf Verhandlungspunkten, darunter die so wichtige Landfrage, wurden bereits Teilvereinbarungen unterzeichnet. Aktuell steht der Umgang mit den Opfern des Konflikts auf der Tagesordnung und – ein weltweites Novum – Vertreter/innen von Opfergruppen werden in den Verhandlungen angehört. Zur Erlangung von Wahrheit und Gerechtigkeit liegen verschiedene Vorschläge zivilgesellschaftlicher Gruppen vor, u.a. von CCAJAR.


Die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen unterstützen die Friedensgespräche. In diesen Tagen wirbt der kolumbianische Präsident auf einer Reise nach Deutschland und in fünf weitere europäische Länder für ein starkes Engagement für die Zeit nach einer möglichen Friedensvereinbarung.

Welche Bilanz der Friedensverhandlungen kann nach zwei Jahren und drei Teilvereinbarungen gezogen werden? Welches sind die konkreten Partizipationsmöglichkeiten der Gewaltopfer und der Zivilgesellschaft? Welchen Herausforderungen steht die Gesellschaft nach der Beendigung des bewaffneten Konflikts gegenüber? Welche Hindernisse sind auf dem Weg zu einem nachhaltigen Frieden zu überwinden? Welche Vorschläge, Erfahrungen oder Rechtsrahmen können helfen, der Wahrheit – Gerechtigkeit – Wiedergutmachung – Nicht-Wiederholung – Versöhnung näher zu kommen?

Mit:

Luis Guillermo Pérez, Menschenrechtsverteidiger und Vorsitzender des Anwaltskollektivs José Alvear Restrepo - CCAJAR
Monseñor Gustavo Girón Higuita, Bischof der Diözese Tumaco/Kolumbien
Barbara Lochbihler, MdEP Die Grünen/EFA, außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Unterausschusses Menschenrechte des Parlaments

Moderation: Bernd Pickert, die tageszeitung taz

Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit kolko e.V., MISEREOR und European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR).

Information Heinrich-Böll-Stiftung:

Ines Thomssen, Projektbearbeitung Lateinamerikareferat, Heinrich-Böll-Stiftung
E-Mail thomssen@boell.de, Telefon +49(0)285 34 -324

Weitere inhaltliche Informationen:

Helena Uran Bidegain
E-Mail helena.uran@gmx.de

Mehr zum Thema: Silke Pfeiffer beobachtete den Prozess der Friedensverhandlungen vor und nach den Präsidentschaftswahlen in Kolumbien.

* Kolumbien: Nach Santos Wahlsieg bleiben Hürden im Friedensprozess
* Kolumbien vor der Stichwahl: Vergibt das Land die Chance auf Frieden?
* Kolumbien zwischen den Wahlen: gemischte Vorzeichen für die Friedensarbeit
* Endlich Frieden für Kolumbien?

 

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