
Film und Gespräch
- Dienstag, 16. Juni 2015 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Lasst mich nicht aufhören!
Frauen im Nord- und Südkaukasus fordern ihre Rechte ein
In vielen Ländern der Welt beobachten Forscher/innen und Frauenorganisationen eine Wende zu mehr Konservativismus in Bezug auf die Geschlechterrollen. In Russland ist das seit einiger Zeit staatliche Politik. Solchen Kulturen ist eine scharfe Trennung mit genau definierten Grenzen zwischen den Geschlechterrollen "männlich" und "weiblich" charakteristisch. Die weibliche Welt wird dort oft durch den privaten Raum begrenzt, durch die Sphäre häuslicher Pflichten, Mutterschaft und Fürsorge für die Familie. Frauen sind hier vielfach das Objekt starrer Kontrolle. Ihr Benehmen, ihre Kontakte und sogar ihr Äußeres sind, zumindest in der Öffentlichkeit, nicht selten auch im privaten Raum streng reglementiert.
All das gilt auch für den (russischen) Nordkaukasus, einer Region, in der traditionelle Regeln des Zusammenlebens eine wichtigere Rolle spielen als im Rest des Landes. Unter solchen Bedingungen ist die Tätigkeit von nichtstaatlichen Frauenorganisationen, soweit sie überhaupt möglich ist, eine große Herausforderung. Oft müssen diese Organisationen Frauen erst lebenspraktisch helfen, bevor sie auch aufklären und, wenn es gut geht, versuchen können, etwas zur Änderung der Verhältnisse beizutragen.
Im Film "Lasst mich nicht aufhören!" schildern Frauen aus Tschetschenien, Inguschetien, Dagestan und Karbadino-Balkarien die Situation im Nordkaukasus. Sie erzählen von ihren Erfahrungen, den Regeln und Vorstellungen, die das Leben von Frauen in ihren zwar zu Russland gehörenden, aber doch sehr anderen Republiken prägen und sprechen auch davon, wie es besser werden könnte. Der Film entstand im Herbst 2014 im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung mit Unterstützung der tschetschenischen regionalen Organisation "Sintem".
An die Filmvorführung anschließend werden die Ergebnisse einer Ende vorigen Jahres erstellten Studie zur Lage der Frauen im Nordkaukasus vorgestellt und auf dem Panel, aber auch mit dem Publikum diskutiert. Der regionale Blick soll darüber hinaus auch auf das Nachbarland Georgien gerichtet werden unter der Fragestellung, ob sich hier Gemeinsamkeiten aufzeigen lassen, bzw. welche Strategien hier von Frauen angewendet werden, um ihre Rechte einzufordern.
- Kheydi Omarkhadzhieva, Organisation „Sintem“ in Grosnyj, Tschetschenien, Ko-Regisseurin des Films „Lasst mich nicht aufhören!“ (Ne dajte mne ostanovit’sja!), 2014
- Luiza Mutoshvili, Lehrerin, Georgien
- Ira Kosterina, Heinrich-Böll-Stiftung Moskau
Moderation: Jens Siegert, Heinrich-Böll-Stiftung Moskau
Information:
Nina Happe
Referat Ost- und Südosteuropa
E-Mail: happe@boell.de
Telefon +49(0)285 34 - 384
- Adresse
-
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
- Teilnahmegebühren
- frei