- Freitag, 13. Oktober 2006 20.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß - Dokumentarfilm
Filmvorführung und anschließende Diskussion mit AutorIn/RegisseurIn
Ein sehr persönlicher Film über den
Umgang einer deutschen Familie mit der
NS-Vergangenheit. Hans Ludin, SA-
Obergruppenführer, ausgezeichnet mit
dem Blutorden und anderen hohen Weihen
des Nazistaates, wird 1941 von Hitler als
Gesandter in den „Schutzstaat“ Slowakei
geschickt, um dort Minister des
Großdeutschen Reichs die Interessen
Berlins und vor allem die „Endlösung“
durchzusetzen. 1947 wird er als
Kriegsverbrecher verurteilt und
hingerichtet. Der Filmemacher Malte Ludin,
Sohn des überzeugten Nationalsozialisten,
setzt sich mit der Vergangenheit
auseinander und findet das kollektive
Beschweigen einer Familie vor. Deutlich
spürbar ist die Angst, das positive
Gedenken an den Vater zu verlieren.
Jedes der Geschwister will subjektiv, unter
Vermeidung ehrlicher Reflektionen, das
Bild des Vaters bewahren. Der Film zeigt
eindringlich eine Vielzahl von
Mechanismen, die gegenüber der eigenen
Familienvergangenheit zum Einsatz
kommen: die Verdrängung, Verweigerung,
und die Beschönigung - die
Familiengeschichte als Tabuthema. Das
Ergebnis der quälenden Inspektion der
Angehörigen ist das gleiche wie vor 60
Jahren: Noch immer will niemand etwas
gewusst haben. „Eine typisch deutsche
Geschichte“ (Malte Ludin).
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Brandenburg