- Mittwoch, 31. Januar 2007 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern
AfricAvenir Dialogforum: Afrika in Bildern (1): `The White Man’s Burden` reloaded?! – Popstars als die neuen `Retter` der Armen?
Entwicklungspolitische Diskussionsveranstaltung
Nationale und internationale Größen der Popmusik, Supermodels und SchauspielerInnen sorgten in den letzten Jahren nicht nur im Showbusiness für Schlagzeilen, sondern waren auch verstärkt als PromoterInnen von Aktionen und Kampagnen zur Entwicklungszusammenarbeit und Armutsbekämpfung aktiv.
Zwei der prominentesten Beispiele in diesem Feld werden im Zentrum der Veranstaltung stehen: Zum einen die Neuauflage von Bob Geldofs Live-8-Konzerten, die im Jahre 2005 mit viel Lärm (um nichts?) im Vorfeld des G8-Gipfels in Schottland für die Entschuldung Afrikas warben. Auffällig war an dieser Aktion, dass einmal mehr ÜBER Afrika gesprochen wurde anstatt MIT den AfrikanerInnen, denn die Einbeziehung von Afrikanerinnen und Afrikanern, seien es nun bekannte afrikanischer Popstars oder afrikanischer PolitikerInnen in Live-8 fand nicht statt.
Einen anderen Stellenwert als bei Live-8 soll der Partizipation des Südens und der Nachhaltigkeit der Arbeit bei der internationalen Kampagne Global Call for Action Against Poverty (GCAP) zukommen. Die deutsche Plattform dieser Kampagne trägt den Titel `Deine Stimme gegen Armut` (DSgA). Deutschlands entwicklungspolitische NRO richten sich dabei mit Forderungen an die Bundesregierung, um diese dazu zu bewegen, mehr für die fristgerechte Verwirklichung der Millenniumsentwicklungsziele der UNO zu leisten. Doch auch diese, vom Dachverband der deutschen EZ-NRO VENRO und Herbert Grönemeyer getragene Kampagne, setzt auf die medienwirksame Präsenz der Prominenz. Popstars, Sportler und Supermodels nun also in neuer Rolle als BannerträgerInnen der Entwicklungszusammenarbeit und RetterInnen der Armen?
Zunächst soll in der Veranstaltung eine Einführung erfolgen in die Kampagne “Deine Stimme gegen Armut”: Was ist die Grundidee dieser Kampagne? Welche Zielsetzung verfolgt sie mit welcher Strategie? In welchen Punkten unterscheidet sich die Kampagne von einer Einzelaktion wie Live-8, auch wenn beide auf prominente Gesichter setzen? Wie fällt die bisherige Bilanz aus? Sind Afrika, Entwicklungszusammenarbeit und Armut tatsächlich prominenter als vor der Kampagne in den Medien vertreten und im öffentlichen Bewusstsein verankert? In welcher Weise profitiert Afrika von dieser Kampagne? Wie ist die gesamte Kampagne im Bezug auf ihre Nachhaltigkeit zu bewerten? Und: Welche Aktionen sind in 2007 von dieser Kampagne zu erwarten (im Zusammenhang mit deutscher EU-Präsidentschaft und G8-Gipfel in Deutschland)?
Im zweiten Teil der Veranstaltung wird es um die Analyse von Live-8 und „Deine Stimme gegen Armut“ gehen: Welche Probleme der Entwicklungsländer allgemein und Afrikas im Speziellen wurden/werden als zentral von wem und mit welchen Zielen/Intentionen definiert? Welche Lösungen werden für die zuvor definierten Probleme angeboten? Welche Rollen kommen im Rahmen von „Live-8“ und von „Deine Stimme gegen Armut“ jeweils AkteurInnen aus dem Süden (speziell aus Afrika) und Norden zu, bezogen auf VertreterInnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Showbiz? In welcher Weise werden hier Aktivität, Kompetenz, Problemlösungskapazitäten und Innovationsvermögen den jeweiligen Gruppen zugeschrieben?
Seit 1993 findet das AfricAvenir Dialogforum an verschiedenen Orten in Berlin statt und hat zum Ziel, dem Wissen, den Erfahrungen und den Perspektiven von AfrikanerInnen und Afro-EuropäerInnen einen besonderen Stellenwert einzuräumen. Denn diese Personen finden in der deutschen Öffentlichkeit, im wissenschaftlichen und politischen Betrieb aufgrund einer historisch gewachsenen und gesellschaftlich noch tief verwurzelten Diskriminierung immer noch zu wenig Gehör. Das Dialogforum 2007 besteht aus insgesamt sechs Veranstaltungen und ist überschrieben mit „Macht und Wissen“. Je zwei Veranstaltungen werden dabei die Themenstränge „Afrika in Bildern“, „Afrika in der Wissenschaft“ und „Sprachpolitik in Afrika“ behandeln.
Zwei der prominentesten Beispiele in diesem Feld werden im Zentrum der Veranstaltung stehen: Zum einen die Neuauflage von Bob Geldofs Live-8-Konzerten, die im Jahre 2005 mit viel Lärm (um nichts?) im Vorfeld des G8-Gipfels in Schottland für die Entschuldung Afrikas warben. Auffällig war an dieser Aktion, dass einmal mehr ÜBER Afrika gesprochen wurde anstatt MIT den AfrikanerInnen, denn die Einbeziehung von Afrikanerinnen und Afrikanern, seien es nun bekannte afrikanischer Popstars oder afrikanischer PolitikerInnen in Live-8 fand nicht statt.
Einen anderen Stellenwert als bei Live-8 soll der Partizipation des Südens und der Nachhaltigkeit der Arbeit bei der internationalen Kampagne Global Call for Action Against Poverty (GCAP) zukommen. Die deutsche Plattform dieser Kampagne trägt den Titel `Deine Stimme gegen Armut` (DSgA). Deutschlands entwicklungspolitische NRO richten sich dabei mit Forderungen an die Bundesregierung, um diese dazu zu bewegen, mehr für die fristgerechte Verwirklichung der Millenniumsentwicklungsziele der UNO zu leisten. Doch auch diese, vom Dachverband der deutschen EZ-NRO VENRO und Herbert Grönemeyer getragene Kampagne, setzt auf die medienwirksame Präsenz der Prominenz. Popstars, Sportler und Supermodels nun also in neuer Rolle als BannerträgerInnen der Entwicklungszusammenarbeit und RetterInnen der Armen?
Zunächst soll in der Veranstaltung eine Einführung erfolgen in die Kampagne “Deine Stimme gegen Armut”: Was ist die Grundidee dieser Kampagne? Welche Zielsetzung verfolgt sie mit welcher Strategie? In welchen Punkten unterscheidet sich die Kampagne von einer Einzelaktion wie Live-8, auch wenn beide auf prominente Gesichter setzen? Wie fällt die bisherige Bilanz aus? Sind Afrika, Entwicklungszusammenarbeit und Armut tatsächlich prominenter als vor der Kampagne in den Medien vertreten und im öffentlichen Bewusstsein verankert? In welcher Weise profitiert Afrika von dieser Kampagne? Wie ist die gesamte Kampagne im Bezug auf ihre Nachhaltigkeit zu bewerten? Und: Welche Aktionen sind in 2007 von dieser Kampagne zu erwarten (im Zusammenhang mit deutscher EU-Präsidentschaft und G8-Gipfel in Deutschland)?
Im zweiten Teil der Veranstaltung wird es um die Analyse von Live-8 und „Deine Stimme gegen Armut“ gehen: Welche Probleme der Entwicklungsländer allgemein und Afrikas im Speziellen wurden/werden als zentral von wem und mit welchen Zielen/Intentionen definiert? Welche Lösungen werden für die zuvor definierten Probleme angeboten? Welche Rollen kommen im Rahmen von „Live-8“ und von „Deine Stimme gegen Armut“ jeweils AkteurInnen aus dem Süden (speziell aus Afrika) und Norden zu, bezogen auf VertreterInnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Showbiz? In welcher Weise werden hier Aktivität, Kompetenz, Problemlösungskapazitäten und Innovationsvermögen den jeweiligen Gruppen zugeschrieben?
Seit 1993 findet das AfricAvenir Dialogforum an verschiedenen Orten in Berlin statt und hat zum Ziel, dem Wissen, den Erfahrungen und den Perspektiven von AfrikanerInnen und Afro-EuropäerInnen einen besonderen Stellenwert einzuräumen. Denn diese Personen finden in der deutschen Öffentlichkeit, im wissenschaftlichen und politischen Betrieb aufgrund einer historisch gewachsenen und gesellschaftlich noch tief verwurzelten Diskriminierung immer noch zu wenig Gehör. Das Dialogforum 2007 besteht aus insgesamt sechs Veranstaltungen und ist überschrieben mit „Macht und Wissen“. Je zwei Veranstaltungen werden dabei die Themenstränge „Afrika in Bildern“, „Afrika in der Wissenschaft“ und „Sprachpolitik in Afrika“ behandeln.
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin