Anleitung zum Schwarz sein

Als Schwarzer Mensch, aufgewachsen in Deutschland, nimmt man viele Dinge erst mal durch eine „weiße Brille“ wahr. Seien es Begrifflichkeiten, Fragen oder der Blick auf die geschichtliche Vergangenheit. Oft geschieht dies völlig unbewusst, trotzdem kann es sein, dass man sich dabei „nicht wohl“ fühlt.

Wie kann man junge Menschen dafür sensibilisieren, dieses „das fühlt sich komisch an“ aufmerksam zu überprüfen und Dinge kritisch zu betrachten? Vor allem wenn es sich dabei um Dinge handelt, die von der Mehrheit der Gesellschaft akzeptiert und befürwortet werden, einem selbst aber vielleicht schaden. Wie kann man junge Schwarze Menschen dazu motivieren, sich bewusst mit ihrem Schwarzsein auseinanderzusetzen und einen Weg zu finden, Rassismen zu erkennen und damit umzugehen?

„Schwarzsein ist nicht gleich schwarz sein. Warum schreibt man Schwarz groß und warum bin ich Schwarz und nicht braun?“, fragt  Anne Chebu in ihrem Buch „Anleitung zum Schwarz sein“, das im letzten Sommer im Münsteraner Unrast-Verlag erschienen ist. In der Verlagsankündigung heißt es: „Man sieht schon immer so aus und doch kommt vielleicht irgendwann der Punkt, an dem man mehr über seine Hautfarbe nachdenkt. Deshalb ist dieses Buch nicht nur eine Einführung in die deutsche Schwarze Community und deren Geschichte, sondern auch eine praktische Anleitung für junge Schwarze Deutsche, sich ihrer nicht-weißen Hautfarbe politisch bewusst zu werden und sich damit auseinanderzusetzen. Auch weiße Angehörige oder Lehrer_innen finden hier Anregungen, um Schwarze Kinder/Jugendliche in der „Selbstfindungsphase“ zu begleiten und zu unterstützen.“

Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion

Anne Chebu, geb. 1987 in Nürnberg, hat in Ansbach Multimedia und Kommunikation studiert und arbeitet in Hamburg als TV-Journalistin und Moderatorin.
Mitarbeit in der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.“ (ISD)

weitere Informationen: Verlag und Facebookseite