Diskussionsreihe

Donnerstag, 20. Oktober 2022 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Diskussionsreihe

Anwalt ohne Recht

Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Berlin nach 1933

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 setzte die Ausgrenzung jüdischer Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte aus dem Berufsstand ein. Bis dahin gab es keine Differenzierung in jüdisch oder nichtjüdisch, das änderte sich mit der rassistischen Politik auf allen Ebenen. Der Rechtsstaat wurde demontiert. 1.815 Personen verloren in den verschiedenen Phasen bis 1938 den Beruf.

Die Dokumentation der Lebensläufe vermittelt einen Eindruck davon, was es für die Einzelnen bedeutete, mit dem Beruf die Lebensgrundlage aufgeben zu müssen. Ein großer Teil der Betroffenen wurde aus dem Land gedrängt. Wem die Flucht nicht gelang, der wurde ermordet.

Mit dieser neuen Auflage lässt sich die Dimension der Verbrechen ab 1933 klar abstecken.

Im Gespräch mit Prof. Dr. Peter Steinbach und der Autorin, Dr. Simone Ladwig-Winters,
werden verschiedene Aspekte der strukturellen Gewalt und der individuellen Auswirkungen der Verfolgung, aber auch der Selbstbehauptung ausgelotet.

Univ.-Prof. em. Dr. Peter Steinbach ist Historiker und Politikwissenschaftler; er lehrte an der Universität Passau, der Freien Universität und zuletzt an der Universität Mannheim. Zusammen mit Prof. Johannes Tuchel leitet er die Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Dr. Simone Ladwig-Winters forscht zu verschiedenen Themen der deutsch-jüdischen Geschichte, u.a. der sog. Arisierung des Warenhausunternehmens Wertheim. Sie leitet das Ausstellungprojekt WIR WAREN NACHBARN.

Auf Grund der begrenzt zur Verfügung stehenden Plätze bitten wir um Anmeldung per Mail unter: info@wirwarennachbarn.de oder telefonisch unter (030) 90277-4527

Das Jahresthema 2022 der Ausstellung WIR WAREN NACHBARN widmet sich dem US-amerikanischen Exil. In zahlreichen Alben wird die Situation von Geflüchteten aus Tempelhof-Schöneberg beleuchtet, die alles aufgeben mussten, um woanders neu anzufangen, manchmal mehrfach.

Ziel der Veranstaltung ist es, ein Bewusstsein dafür zu wecken, was es heißt in einem fremden Land, dessen Sprache man nicht beherrscht, in dem man nicht unbedingt willkommen geheißen wird, neu anfangen zu müssen.

Das Tragen einer FFP2- oder medizinischer Maske ist notwendig!

Eine Kooperationsveranstaltung des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Verein „frag doch!“ e.V.

Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch