Armut in einem reichen Land

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen!' - mit diesem viel zitierten Satz erregte der US-amerikanische Investor Warren Buffett Aufsehen, wohl auch, weil er sehr viel Wahrheit enthält: Armut nimmt durch Arbeitslosigkeit in Folge der Finanz-, Wirtschafts- und Währungskrise weltweit zu. „Prekäre“ Beschäftigungsverhältnisse wie Leiharbeit und geringfügige Beschäftigung bei gleichzeitiger Ausweitung des Niedriglohnsektors beschleunigen diese Entwicklung zu Lasten der Arbeitnehmer*innen.
Der „Vierte Armuts- und Reichtumsbericht“ der Bundesregierung zeigt deutlich: Die Schere zwischen Arm und Reich wird auch in Deutschland immer größer, die reichsten zehn Prozent der Deutschen verfügen über die Hälfte des Gesamtvermögens. Dem gegenüber steht eine dramatische Verschuldung der öffent- lichen Haushalte und es fehlen Gelder für wichtige Investitionen und soziale Leistungen. Die Zeit ist reif für eine echte Umverteilung!

Nach einem thematischen Input von Prof. Dr. Christoph Butterwegge, dessen Grundlage der „Vierte Armuts- und Reichtumsbericht“ ist, beschäftigen wir uns heute mit folgenden Fragen:

•    Wie definieren wir Armut in der Bundesrepublik Deutschland?
•    Können wir der wachsenden sozialen Ungleichheit entgegensteuern?
•    Hat Schwarz-Gelb die sozialen Folgen der Krise verschärft?
•    Und, ist die Finanzkrise auch eine Verteilungskrise?

Die Inlandschefin der taz Ulrike Winkelmann diskutiert im Grünen Salon der Stiftung Leben & Umwelt mit Christoph Butterwegge, dem Professor für Politikwissenschaften an der Humanwissenschaftlichen Fakultät  der Universität zu Köln. In seinem Buch „Armut in einem reichen Land“ problematisiert er die Verleugnung von Armut, die in Deutschland immer mehr zunimmt.
Als weitere Gäste begrüßen wir dazu Helga Schwitzer,  IG Metall Vorstand, Fachbereich Tarifpolitik sowie Sven-Christian Kindler, MdB (B90/Die Grünen), Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages.

Wir freuen uns auf ein neugieriges und diskussionsfreudiges Publikum. Meinungen sind ausdrücklich gefragt, Erkenntnisse sind erwünscht und Streit ist erlaubt. Diskutieren Sie mit!