- Montag, 06. September 2010 – Freitag, 24. September 2010 In meinem Kalender speichern
Auf dem Dienstwege...
Dokumente der Erfassung, Ausgrenzung und Deportation von Leipziger Sinti und Roma während des Nationalsozialismus
Die Ausstellung »Auf dem Dienstwege... - Dokumente der Erfassung, Ausgrenzung und Deportation von Leipziger Sinti und Roma während des Nationalsozialismus« dokumentiert mit zahlreichen Dokumenten den Weg einer rassistisch motivierten Ausgrenzung von Menschen, die während des Nationalsozialismus als «Zigeuner” diskriminiert wurden, ihre Verfolgung und schließlich ihre Vernichtung. Dieser Prozess ereignete sich in aller Öffentlichkeit und innerhalb eines längeren Zeitraums. Die behördliche Erfassung erfolgte in enger Kooperation von Polizei und wissenschaftlicher Forschung, vor allem durch das damalige »Institut für Rassen und Völkerkunde« an der Leipziger Universität.
Nach einer polizeilichen Erfassung, der oftmals Hinweise aus der Bevölkerung zugrunde lagen, durften die jeweiligen Aufenthaltsorte nicht mehr verlassen werden. Die Kleidung musste sichtbar mit einem »Z« gekennzeichnet werden. Auf den Entzug der Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten folgten letztendlich Deportation und Internierung. Die meisten der damals in Leipzig lebenden Sinti und Roma sind in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert worden. Viele mussten Zwangsarbeit verrichten, andere fielen der Vernichtungsmaschinerie sofort zum Opfer.
Die massenhafte Beteiligung fand ihren Weg vor allem über die alltägliche »Pflichterfüllung«. Denunziationen wurden seitens der Behörden als »Anfragen« oder »Beschwerden« bearbeitet. Das Vokabular der Sacharbeiter zeugt dabei von einem tief verwurzelten Ressentiment und dokumentiert ganz offen die Normalität all jener Verwaltungsakte, die über Leben und Tod von Menschen zu entscheiden hatten. Die Bereitschaft dazu kam keinesfalls plötzlich oder überraschend. Sie konnte sich stetig durch eine antiziganistische Grundstimmung innerhalb der Mehrheitsbevölkerung entwickeln. Der Weg von der Stigmatisierung bis zur Vernichtung nahmen dabei eine ganz eigene Dynamik an. Diese Ungeheuerlichkeiten offenbaren sich uns heute in den vielen kleinen Schritten...
Eröffnung der Ausstellung mit einem Einführungsreferat zur Geschichte des Antiziganismus am 6. September 2010 um 18:30 Uhr im Geisteswissenschaftlichen Zentrum (GWZ) der Universität Leipzig, Beethovenstraße 15, 04107 Leipzig.
Eine Ausstellung von Weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen,
Autorin: Annett Seese
Weitere Begleitveranstaltungen siehe Flyer im Download.
Nach einer polizeilichen Erfassung, der oftmals Hinweise aus der Bevölkerung zugrunde lagen, durften die jeweiligen Aufenthaltsorte nicht mehr verlassen werden. Die Kleidung musste sichtbar mit einem »Z« gekennzeichnet werden. Auf den Entzug der Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten folgten letztendlich Deportation und Internierung. Die meisten der damals in Leipzig lebenden Sinti und Roma sind in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert worden. Viele mussten Zwangsarbeit verrichten, andere fielen der Vernichtungsmaschinerie sofort zum Opfer.
Die massenhafte Beteiligung fand ihren Weg vor allem über die alltägliche »Pflichterfüllung«. Denunziationen wurden seitens der Behörden als »Anfragen« oder »Beschwerden« bearbeitet. Das Vokabular der Sacharbeiter zeugt dabei von einem tief verwurzelten Ressentiment und dokumentiert ganz offen die Normalität all jener Verwaltungsakte, die über Leben und Tod von Menschen zu entscheiden hatten. Die Bereitschaft dazu kam keinesfalls plötzlich oder überraschend. Sie konnte sich stetig durch eine antiziganistische Grundstimmung innerhalb der Mehrheitsbevölkerung entwickeln. Der Weg von der Stigmatisierung bis zur Vernichtung nahmen dabei eine ganz eigene Dynamik an. Diese Ungeheuerlichkeiten offenbaren sich uns heute in den vielen kleinen Schritten...
Eröffnung der Ausstellung mit einem Einführungsreferat zur Geschichte des Antiziganismus am 6. September 2010 um 18:30 Uhr im Geisteswissenschaftlichen Zentrum (GWZ) der Universität Leipzig, Beethovenstraße 15, 04107 Leipzig.
Eine Ausstellung von Weiterdenken - Heinrich Böll Stiftung Sachsen,
Autorin: Annett Seese
Weitere Begleitveranstaltungen siehe Flyer im Download.