Donnerstag, 01. Dezember 2011 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Auf dem Weg nach Durban

Klimakonflikte, Klimapolitik und der Hoffnungsträger Zivilgesellschaft

Im Rahmen der Reihe
Politisches Buch in der Kunsthofbuchhandlung:

Aus Anlass der UN-Klimakonferenz in Durban, Südafrika vom 28. November bis 9. Dezember 2012 kommen wir mit Dr. Achim Brunnengräber ins Gespräch, der 2011 zwei Publikationen zu wesentlichen Fragen der internationalen Klimapolitik herausgegeben hat: Zur Frage der Regulierung des Klimawandels durch marktwirtschaftliche Elemente und zur Frage der Rolle der Zivilgesellschaft in den Klimaverhandlungen.
Außerdem werden wir die aktuellen Ereignisse in Durban mit beleuchten.
 
Zu den Publikationen
Zivilisierung des Klimaregimes
NGOs und soziale Bewegungen in der nationalen, europäischen und internationalen Klimapolitik
Herausgegeben von Achim Brunnengräber
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011.
 
Eine immer wieder auch vom Scheitern verfolgte Klimapolitik zeigt nicht nur die Handlungsgrenzen der Staatengemeinschaft auf. Auch die Strategie der ‚konfliktiven Kooperation’ mit den Staaten, wie sie von NGOs lange schon praktiziert wird, ist an Legitimations- und Glaubwürdigkeitsgrenzen gestoßen. In Reaktion darauf betreten neue, transnational vernetzte soziale Bewegungen die Bühne der internationalen Politik. Die politische Gemengelage wird unübersichtlicher. Wie sehen die transnationalen Beziehungen der zivilgesellschaftlichen Akteure aus NGOs, Bewegungen oder außerparlamentarischen Initiativen aus? In welchem Diskurs- und Handlungskontext bewegen sie sich, wie ist ihr Verhältnis zum Staat und zur Privatwirtschaft, welche Themen werden in den Fokus gestellt und welche Forderungen oder Lösungsansätze haben die ‚alten’ wie die ‚neuen’ zivilgesellschaftlichen Akteure? Auf diese Fragen gibt das vorliegende Buch Antworten. Es wendet sich der übergreifenden Frage zu, ob im ‚globalen Dorf’ der Zivilgesellschaft Unterstützung für das geleistet werden kann, was in der internationalen Politik bisher nicht gelungen ist: die große Transformation des Energiesystems in Richtung einer nachhaltigen, klimaverträglichen Zukunft. Eine Zivilisierung des Klimaregimes scheint dafür unerlässlich.
Mit Beiträgen von: Philip Bedall, Achim Brunnengräber, Fabian Frenzel, Eva Friesinger, Mareike Korte, Chris Methmann, Monika E. Neuner, Jonas Rest, Liane Schalatek, Barbara Unmüßig, Ernst Ulrich von Weizsäcker
 
Elmar Altvater
Achim Brunnengräber (Eds.)
After Cancún
Climate Governance or Climate Conflicts
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011.
 
Der Klimawandel wird zunehmend als wirtschaftliche Chance angesehen.
Hinter den Konzepten „Green New Deal“, „Global Green Recovery“ oder „Great Transformation“ verbirgt sich die Hoffnung, dass durch Umwelt- und Klimaschutz neue Arbeitsplätze geschaffen und alte erhalten werden, das wirtschaftliches Wachstum des Welthandels generiert oder ein neues dynamisches Anlagefeld für brachliegendes Kapital eröffnet wird. Die Welthandels- und Weltfinanzmarktkrise, die 2008 ausbrach, lässt sich überwinden. Hier setzt der vorliegende Sammelband an. Er will die intensive Debatte über die theoretischen Grundlagen, die politischen Implikationen und über die empirischen Erfahrungen der Vermarktwirtschaftlichung wie der Finanzialisierung des Klimawandels bereichern.
Nur vor dem Hintergrund einer umfassend Analyse, die die kapitalistischen Funktionsdynamiken insgesamt berücksichtigt, lassen sich die Chancen für eine Global Green Recovery des krisengeschüttelten Kapitalismus ab- und einschätzen.

Im Gespräch mit Achim Brunnengräber ist Johannes Lichdi.