
Politische Diskussion und Konzert
- Montag, 14. März 2022 20.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Aus der Kohle: In die Zukunft - Die Lausitz auf dem Weg
GREEN BOX-Kammerkonzert meets Spoken Word Art
Willkommen in einem Land, das eigentlich keins ist.
Wo Gott die Erde schuf und der Teufel die Kohle darunter legte, aber die Erde ist uns wichtiger,
weil wir Böden fördern, die uns allen ein gesundes Leben ermöglichen.(Jessy James LaFleur, Spoken Word Art-Künstlerin)
Acht Jahre sind es voraussichtlich noch bis zum Kohleausstieg. Und noch immer droht dem ostsächsischen Dorf Mühlrose der Abriss wegen der Kohle, die darunter lagert. Viele Häuser sind schon verlassen oder ganz verschwunden. Dabei hat der Bergbaubetreiber LEAG noch nicht einmal einen Antrag zur Erweiterung des Tagebaus gestellt. Rund 20 Kilometer südlich – immer entlang des Tagebaus Nochten - haben sich Menschen im neuen Boxberg aufgemacht, Orte zusammenzubringen, die nie zusammengehörten, aber von Kohleabbau und Gemeindereform zu einem gemacht worden sind: Es ist nicht einfach. Aber sie ringen um eine gute, gemeinsame Zukunft. Keine 50 Kilometer entfernt liegt der Ort Nebelschütz. Hier gestalten Bürgermeister und Gemeinde ihren Ort „enkeltauglich“: ohne Ackergifte, dafür mit Kunst & Kultur und gemeinwohlorientiertem Wirtschaften – und das schon seit Jahr(zehnt)en. Ebenfalls in acht Jahren möchte Görlitz eine klimaneutrale Stadt sein.
Es gibt sie nicht: DIE Lausitz. Aber es gibt hier viele spannende Orte und engagierte Menschen zu entdecken.
Wir laden Sie ein auf eine Reise in die zukunftsgewandte Lausitz mit der Spoken Word Art Künstlerin Jessy James LaFleur. Mit Thomas Pilz vom Verein „Lausitzer Perspektiven e.V.“ kommen wir ins Gespräch, was all die Gründer*innen, Visionär*innen, Aktivist*innen und Macher*innen in der Lausitz an Gehör und Unterstützung auf ihrem Weg in die Zukunft noch brauchen. Musiker*innen des Orchesters des Wandels werden Sie auf Ihrer Reise begleiten.
Musik-Programm des Abends:
Astor Piazzolla: Oblivion, Tango
Maurice Ravel: Introduction et Allegro
Gordon Jacob: Four Fancies
J. Ibert: Deux Interludes
Händel-Halvorsen: Passacaglia
Marcel Tournier: "Vers la source dans le bois"
Musiker*innen:
Simone Geyer, Harfe
Leonid Smorguner, Violine
Anja Kroczek-Knauth, Violine
Aleksandra Sachs-Wieczynska, Viola
Martin Borck, Cello
Marco Chacon, Kontrabass
Andreas Richter, Flöte
Billy Schmidt, Klarinette
ZEIT: Montag, 14. März 2022, 20 Uhr (Einlass ab ca. 19:40 Uhr)
ORT: Dresden, Kraftwerk Mitte, Kranfoyer von Staatsoperette Dresden & Theater der Jungen Generation
Eintritt frei.
Hier können Sie Karten reservieren>>
Akteur*innen des Abends:
Jessy James LaFleur ist Nomadin aus Überzeugung und bewandert als SpokenWord-Künstlerin, Moderatorin, Workshopleiterin und Rapperin die unzähligen Pfade dieser Welt. Die gebürtige Ostbelgierin ist für ihrer aussergewöhnliche Performance in 3 verschiedenen Sprachen (Deutsch/Französisch/Englisch) bekannt und konnte mit ihrer gesellschaftskritischen und aufrüttelnden Poesie die Bühnen in mehr als 30 Ländern erobern. Sie ist Gründerin der europaweiten Literaturintiative "Angeprangert! Spoken Word", die 2020 die Auszeichnung "Kultur und Kreativpiloten Deutschland" erhielt und in der Oberlausitz angesiedelt ist, um junge Poet*innen im ländlichen Raum besonders zu fördern. Dafür schuf sie das Kollektiv "(L)Ost Poets" und arbeitet in Löbau an der Verwirklichung eine Kompetenzzentrums für junge Literatur.
Thomas Pilz, Oberlausitzer seit 56 Jahren, politisch sozialisiert in der DDR-Opposition, die schon in den 1980-er Jahren gegen die Folgen der Kohleverbrennung ankämpfte. Heute bürgerbewegter Kommunalpolitiker, der im Kohleausstieg die Chance sieht, über Beteiligung die Menschen in der Lausitz wieder dazu zu bewegen, ihre Geschicke selber in die Hand zu nehmen und das „gute Leben" nicht nur zu träumen.
Orchester der Staatsoperette Dresden - Orchester des Wandels
Als Gründungsmitglied und erster Klangkörper aus dem Freistaat Sachsen engagiert sich das Orchester der Staatsoperette in der Vereinigung Orchester des Wandels. Ziel dieser Vereinigung ist, sich als Musiker*innen aktiv für den Klima- und Naturschutz einzusetzen und nachhaltiges Denken und Handeln auch in der Kultur anzuregen.
Eine Kooperationsveranstaltung der Staatsoperette Dresden und Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V.. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushalts.
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)