Vortrag

Donnerstag, 23. Juni 2016 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Vortrag

Auschwitz: Ein Ort – verschiedene Erinnerungen

Vortrag von Dr. Zofia Wóycicka, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften

Für die Deutschen in West und Ost war Auschwitz lange ein auch geografisch unbestimmter Ort, ein »Vernichtungslager im Osten«. Erst in den 1960er Jahren rückte Auschwitz in das (west-)deutsche Geschichtsbewusstsein und wurde gleichzeitig zum Inbegriff des Holocaust. Dagegen wurde Oświęcim in Polen schon in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre zu dem zentralen Erinnerungsort an den Zweiten Weltkrieg. Das ehemalige NS-Konzentrations- und Vernichtungslager wurde vor allem als ein Ort des nationalen bzw. internationalen Martyriums betrachtet, die Interpretation des hier Geschehenen war aber nicht unumstritten. Geprägt vom Kalten Krieg, politischer Instrumentalisierung und Opferkonkurrenz war Auschwitz auch Gegenstand schmerzhafter Abrechnungen, wie die Debatte um die Lager-Erzählungen von Tadeusz Borowski.

Zofia Wóycicka schildert die facettenreiche Geschichte des Erinnerungsortes Auschwitz in Polen ab den späten 1940er Jahren bis in die Gegenwart und reflektiert die Diskussion über die »polnische« Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Die Historikerin und Museumskuratorin ist Autorin von Arrested Mourning. Memory of Nazi Camps in Poland, 1944 –1950.

Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. in Kooperation mit dem Erinnerungsort Topf & Söhne.

Veranstaltungsort: Erinnerungsort Topf & Söhne -Die Ofenbauer von Auschwitz, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

http://www.topfundsoehne.de

Veranstalter*in
Landesstiftung Thüringen
Teilnahmegebühren
keine