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Samstag, 14. September 2019 19.00 – 23.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Ausstellungseröffnung: „…Vergiß die Photos nicht, das ist sehr wichtig…“

Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus

Zwischen 1932 und 1939 fotografierte Hanns Weltzel mitteldeutsche Sinti und Roma in Dessau-Roßlau. Der in Roßlau lebende Fotojournalist pflegte freundschaftliche Beziehungen zu den Familien, die auf ihren Handelswegen regelmäßig nach Anhalt kamen. Hanns Weltzel veröffentlichte bis 1935 Artikel über Sinti und Roma in der Anhaltischen Presse. Zudem stand er mit der „Gypsy Lore Society“, deren Sitz sich in Liverpool befand, im Kontakt und schrieb Artikel für deren Journal. So gelangten erste Fotografien nach Liverpool. Der Bestand von circa 200 Fotografien befindet sich heute in der Bibliothek der Universität Liverpool. Es handelt sich um einzigartige Fotografien von Männern, Frauen und Kindern, die wenige Jahre nach den Aufnahmen fast alle dem Genozid zum Opfer fielen. Sie zeugen von gegenseitigem Respekt zwischen den Fotografierten und dem Fotografen und unterscheiden sich deutlich von Abbildungen der nationalsozialistischen Propaganda gegen Sinti und Roma.

Die Ausstellung „`…vergiß die Photos nicht, das ist sehr wichtig…´ – Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus“ dokumentiert die Lebens- und Leidenswege der Familien Laubinger, Lauenburger, Thormann, Stein, Steinbach und Ansin. Auch über Erna Lauenburger, die bekannte Romanfigur Unku, die Hanns Weltzel mehrfach in Dessau-Roßlau ablichtete, berichtet die Ausstellung.

Ganz besonders freuen wir uns, dass mit Raffaela Laubinger und Janko Lauenberger zwei Nachfahren der portraitierten Familien die Ausstellung eröffnen.

Eröffnung
Samstag, 14. September 2019, 19 Uhr

Begrüßung durch Gjulner Sejdi, Mitarbeiter RomaRespekt bei Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und Vorsitzender von Romano Sumnal e.V.
Einführung in die Ausstellung, Jana Müller, AJZ e.V. Dessau
Ansprache von Raffaela Laubinger, Tochter von Adolf Laubinger, der den Genozid an Sinti und Roma überlebte:
„Meinem Vater war es immer wichtig, dass die Wahrheit an die Öffentlichkeit kommt“

anschließend
Konzert mit „Radio Django
mit dem Top-Solo-Gitarristen Janko Lauenberger (Sinti-Swing Berlin / Martin Weiss Family Band), dem Geiger Ulli Bartel, der driving rhythm section von Giovanni Steinbach an der Gitarre und Richard Müller am Kontrabass. Radio Django sind ein völlig neuartiges Berliner Gypsy-Jazz-Kollektiv. Der originale „Hot-Club“-Sound von Django Reinhardt und Stephane Grappelli spielt direkt aus der Tradition des 21. Jahrhunderts Gypsy-Jazz mit einem neuen Sound in einer neuen Zeit aus einer erneuerten Stadt. https://www.radiodjango.de/

Der Eintritt ist frei!
ORT: riesa efau. RUNDE ECKE, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden

Eine gemeinsame Veranstaltung des AJZ Dessau, des Projekts RomaRespekt bei Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und Romano Sumnal e.V..

Veranstalter/in
Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)
Sprache
Deutsch