Konferenz

Donnerstag, 23. Januar 2014 – Samstag, 25. Januar 2014 In meinem Kalender speichern

Konferenz

BERLIN CALLING LAMPEDUSA

Lampedusa ist zum Synonym geworden. Zum Synonym für die äußeren Grenzen von Europa. Für die Einreisebestimmungen der Europäischen Union. Für die europäische Asylpolitik. Das koloniale Erbe, das ein globales, geopolitisches und soziales Gefälle etabliert hat, wird an diesem Ort sichtbar. Die nahezu täglich ankommenden Boote vom afrikanischen Kontinent sind als direkte Folgen dieser historischen Entwicklung zu sehen.

 



Lampedusa ist auch zum Synonym für die Grenzen geworden, die sich innerhalb der Europäischen Union fortsetzen. Im Gewand der nationalen Asylpolitik der Mitgliederstaaten werden Restriktionen und Gesetze festgeschrieben, die die Rechte der Geflüchteten beschneiden.

 


Lampedusa ist aber auch zum Synonym von Widerstand geworden, dafür, dass die europäische Aufteilung  ökonomischer Verhältnisse nicht hingenommen wird. Das verschärfte Kontrollsystem der EU der letzten Jahre hinderte nicht die „Autonomie der Migration“.

 


In Lampedusa formuliert sich eine Dynamik, in der die grenzüberschreitende Mobilität zur politischen Praxis wird. Lampedusa  ist aber nicht nur ein Synonym, sondern ein konkreter Ort, an dem die lebensbedrohlichen Ausmaße der Europäischen Asylpolitik sehr deutlich zum Ausdruck kommen. Aber auch Lampedusa wird die perfide Situation nicht hingenommen. Sowohl die Zivilbevölkerung als auch die Geflüchteten selbst, akzeptieren nicht die unmenschlichen Bedingungen, die dort entstanden sind und von ganz Europa hingenommen werden.

 


In der dreitägigen Veranstaltung werden sowohl Geflüchtete, als auch Aktivist_innen und Künstler_innen aus Italien und Deutschland zu Wort kommen, um gemeinsam die weitreichenden Dimensionen der europäischen Asylpolitik zu beleuchten. Welche Bedingungen stellen sich an den Grenzen und welche inmitten der Europäischen Union, wird eine der zentralen Frage der Veranstaltung sein.

 


Do 23. JAN 20:30
Szenische Lesung
Für ihr Theaterstück Das Geisterschiff hat Maxi Obexer vor Ort über die Geflüchtetenkatastrophe auf Sizilien recherchiert. Sie präsentiert Auszüge aus ihrem Theaterstück in einer szenischen Lesung mit Ensembleschauspieler_innen.
Danach Dokumentation: Mare Chiuso von Stefano Liberti

 

 

Fr 24.–Sa 25. JAN 20:30
Konferenz
Die zweitägige Konferenz mit Aktivist_innen, Journalist_innen und Politker_innen aus Italien und Deutschland beleuchtet die Frage nach der Eigenverantwortung von jeder und jedem einzelnen von uns.

 


Referent_innen
24. Januar
Harald Glöde (Borderline Europe - Berlin) - angefragt
Giacomo  Sferlazzo (Musiker und Aktivist - Lampedusa)
Mohamed Ali Zakaria (Fotojournalist und Aktivist - Rom)
Abdelbazet Jenzeri (Fischer und Aktivist - Tunesien)

 

 

25. Januar
Referentin von Women in Exile (Brandenburg) - angefragt
Prof. Dr. Nivedita Prasad (Professor an der Alice Salomon Hochschule Berlin)
Napuli Paul Lange (Geflüchtetenaktivistin vom Protest Camp am Oranienplatz - Kreuzberg/Berlin)
Thomas Kilpper (Künstler - Berlin)

 



Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin

Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Teilnahmegebühren
Normalpreis: 5.00 EUR ermäßgt: 3.00 EUR