Freitag, 03. Dezember 2010 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Bildungsgutscheine für arme Kinder?

Podiumsdiskussion

Familienpolitik setzt auf die Förderung des Kindeswohls in starken Familien. Wo Familien selbst nicht zur gesellschaftlichen Teilhabe in der Lage sind oder durch kulturelle Vorstellungen daran gehindert sind, setzt moderne Familienpolitik auf die Unterstützung durch Nachbarschaft und Kommune. Was aber, wenn auch die Nachbarschaft Teil des Problems ist? Muss dann der Staat intervenieren, um zu verhindern, dass die soziale und kulturelle Herkunft auch die Zukunft bestimmt?

Die aktuelle Diskussion über die Neuberechnung der „Hartz-IV-Kindersätze“ wirft eine Vielzahl praktischer und grundsätzlicher Fragen auf: In wie weit darf oder soll der Staat in die private Sphäre der Familien hineinreden? Sind Bildungsgutscheine für arme Kinder wichtiger als höhere Transferzahlungen oder sollten mehr Mittel direkt in die Infrastruktur, in Kitas und Schulen investiert werden? Welche Nebeneffekte können Bildungsgutscheine haben: werden neue Bildungsmärkte entstehen? Wer bietet diese Bildung an und wie werden Anbieter und Leistungen gesteuert? Können Bildungsgutscheine das Mittagessen in der Schule finanzieren?

Eine Diskussion über Familien- und Bildungspolitik, über Interventionen und beabsichtigte und möglicherweise nicht beabsichtigte Nebenwirkungen.


Mit:
Prof. Dr. Johanna Mierendorff, Institut für Pädagogik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Prof. Dr. Hans Bertram, Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität Berlin
Dr. Sibyll Klotz, Stadträtin für Gesundheit und Soziales in Berlin Tempelhof-Schöneberg
Jutta Roitsch, Journalistin

Moderation:
Prof. Dr. Tine Stein, Institut für Sozialwissenschaften, Universität Kiel