Online-Diskussionsreihe
- Donnerstag, 23. Juni 2022 14.00 – 15.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Böll.Global 12 | Sexualisierte Gewalt als Waffe in der Ukraine und Tigray: Wie können wir diese Kriegsverbrechen effektiver bekämpfen?
Eine Online-Gesprächsreihe zu aktuellen Internationalen Entwicklungen
Sexualisierte Gewalt wird als Kriegswaffe in zahlreichen Konflikten weltweit systematisch und gezielt eingesetzt.
Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, erzwungene Schwangerschaft und Nacktheit, sexuelle Versklavung und genitale Verstümmelung -all diese Verbrechen sind sexualisierte Gewalt und wurden von der Weltöffentlichkeit lange als tragische Einzelfälle betrachtet, die in bewaffneten Konflikten vorkommen können. Dass sie nach einem bestimmten Muster und mit vergleichbarer Intentionalität begangen werden, wurde zumeist übersehen.
Mittlerweile liegen einige Resolutionen und Erklärungen zur Bekämpfung sexualisierter Verbrechen vor, nach denen diese nun sowohl als Kriegsverbrechen wie auch als Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) zur Anklage und Verhandlung gebracht werden können. Letzteres wurde erst kürzlich auch in Deutschland in dem historischen Prozess um Staatsfolter in Syrien vom Oberlandesgericht Koblenz nach intensiven Bemühungen der syrischen Anwält*innen so bestätigt.
In der 12. Ausgabe unserer Reihe Böll.Global beleuchten wir, wie sexualisierte Gewalt unter anderem in den zur Zeit brutal eskalierenden Kriegen in der Ukraine und in Tigray strategisch als Waffe eingesetzt wird. Wir diskutieren die politischen Intentionen dieser Gewalttaten und analysieren im Rückblick, wie die Verbrechen sexualisierter Kriegsgewalt in Bosnien, Kongo und Ruanda dazu beigetragen haben, dass international das Bewusstsein und die Diskussion über Strategien zur Bekämpfung zugenommen haben.
Welche Instrumente zum Monitoring und zur strafrechtlichen Verfolgung existieren und wurden bereits erfolgreich angewandt? In welchen Bereichen und institutionellen Strukturen sollte die Politik in Deutschland, Europa und weltweit ihre Bemühungen konkretisieren und verstärken, um sexualisierte Kriegsgewalt schneller und effektiver zu ahnden oder gar zu verhindern? Diese Fragen wollen wir mit unseren Gästen diskutieren:
- Kateryna Cherepakha, Präsidentin der Menschenrechtsorganisation La Strada-Ukraine
- Jeannette Böhme, Referentin für Politik und Menschenrechte medica mondiale e.V.
- Alexandra Lily Kather, LL.M., Beraterin im Bereich Völkerrecht und Völkerstrafrecht, Center for Justice and Accountability
- Franziska Ulm-Düsterhöft, Afrika-Expertin bei Amnesty International Deutschland
Moderation: Layla Al-Zubaidi, Stv. Leiterin Bereich Internationale Zusammenarbeit, Heinrich-Böll-Stiftung
Sprachen: Deutsch/Englisch in Simultandolmetschung
Pressekontakt:
Heinrich-Böll-Stiftung
Michael Alvarez Kalverkamp
Pressesprecher
E alvarez@boell.de
T +49 (0)30 285 34-202
- Adresse
-
▶ Online-Veranstaltung
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
- Sprache
- Deutsch
- Englisch
- Simultanübersetzung
- Livestream
- Livestream aufrufen