Samstag, 23. September 2006 10.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Call Center Indien

Indien ist als erstes Land zum zweiten Mal Gastland der Frankfurter Buchmesse. Ziel des National Booktrust's und der Buchmesse Frankfurt ist es, das moderne Indien mit seinen Vorzügen und Widersprüchen zu präsentieren. In diesem Kontext möchte das Symposium im Vorfeld der Buchmesse eine Facette des modernen Indiens beleuchten.<br> <br> Durch die wirtschaftliche Öffnung Indiens zur Zeit der gleichzeitig einsetzenden Globalisierung setzten dort gravierende Veränderungen ein. Unternehmen aus dem digitalen Sektor verlagerten ihre Arbeit nach Indien, das über einen hohen Anteil an gut ausgebildeten, englischsprachigen IT-Fachkräften verfügt. Wiederum viele IT-Fachkräfte wanderten in westliche Staaten aus.<br> <br> Parallel dazu hat sich noch ein anderer wirtschaftlicher Sektor sehr stark etabliert. Amerikanische und britische Firmen lagerten ihr Call Service Center nach Indien aus, weil sie dort gut ausgebildete und englischsprachige Fachkräfte vorfanden. Die Arbeitskräfte, viele von ihnen Akademiker, durchlaufen ein strenges Sprachtraining, um ihren Akzent an den der Auftragsländer anzupassen. Sie erhalten andere englische Namen und werden in den Besonderheiten der Kultur der Auftraggeber geschult. Die indischen Callcenter-Agents arbeiten wegen der Zeitverschiebung nachts - sozusagen in Amerika, während sie tagsüber in Bombay oder Delhi leben.<br> <br> Die Veränderungen in der Arbeitswelt Indiens als Folge der Globalisierung können nicht losgelöst von der Situation hier bei uns betrachtet werden. Gleichzeitig sollen die eingetretenen Veränderungen in Indien nicht nur aus der Sicht externer Beobachter eingeordnet, sondern auch die indische Binnenperspektive beleuchtet werden.<br>
Veranstalter*in
Landesstiftung Hessen