Charkiw unter Beschuss

Gegründet Im 17. Jahrhundert, wurde die Stadt Charkiw zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum industriellen, wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum der Ostukraine. Nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden in Charkiw wichtige staatliche Einrichtungen der Ukrainischen Sowjetrepublik. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt unter deutscher Besatzung stark zerstört, nachdem die Rote Armee Charkiw zwei Mal zurückerobert hatte. Mehreren Universitäten und eine vielfältige Zivilgesellschaft erforschten, schrieben und diskutierten die lokale Geschichte bis zum Februar 2022 multiperspektivisch.

Der seit über 850 Tagen anhaltende Beschuss von Charkiw durch russische Artillerie, Gleitbomben und Drohnen zielt in derzeit tagtäglich auf die Einwohner, zivile Bauwerke, die technische Infrastruktur und Kulturgüter in Charkiw. Ein großer Teil der Historiker*innen hat Charkiw verlassen, um in anderen Städten der Ukraine oder der Europäischen Union Zuflucht zu finden. Die gezielte Zerstörung einer Millionenstadt stellt die verbreitete Annahme aus den 1990ern in Frage, dass nur das 20. Jahrhundert das kurze „Zeitalter der Extreme“ war. Wie der Krieg der Gegenwart die Arbeit an der Geschichte verändert, wollen wir diskutieren mit:

• Prof. Gelinada Grinchenko, Historikerin, Dnipro/ München 
• Prof. Tanja Penter, Historikerin, Heidelberg
• Dr. Yevhen Zakharchenko, Historiker, Charkiw

Moderation: Prof. Felix Ackermann, FernUniversität Hagen

Veranstaltungsort:
Berlin-Campus der FernUniversität in Hagen
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin

Die Veranstaltung wird über Zoom übertragen:

Zoom Livestream

Meeting-ID: 624 1762 0946

Kenncode: 27869785

Eine Kooperation zwischen der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Institut für soziale Strategien und Initiativen und dem Lehrgebiet Public History der FernUniversität in Hagen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt: viktoria.naumenko(@)fernuni-hagen.de