Donnerstag, 19. September 2013 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Copacabana - Biographie eines Sehnsuchtsortes

Buchvorstellung

Copacabana ist nicht nur eine Verheißung von blauem Meer und weißem Sand, sondern auch der Inbegriff brasilianischer Lebensart, von demokratisch gelebter Strand- und Körperkultur über die Grenzen von Klassen und Hautfarben hinweg.

Dabei hat es mehrere Jahrhunderte gedauert, bis die Lust am Strand in Brasilien salonfähig wurde. Dazu mussten schon ein portugiesischer König 1817 aus Angst um sein Leben baden gehen und der Bau eines Tunnels 1892 das Fischerdorf Copacabana mit dem alten Stadtzentrum Rios verbinden. Erst dann wurden hier die Nächte länger und die Badehosen der mondänen Strandgäste so kurz, dass der Bikini seinen Siegeszug antreten konnte.

Copacabana, geprägt von Architekten wie Oscar Niemeyer, gilt seitdem als Modell der brasilianischen Moderne, als  Geburtsort des Bossa Nova, Sinnbild für Strandpolitik und Sandgesellschaften – und als Ort, wo direkt neben den glitzernden Hotelkomplexen die Händler aus den umliegenden Favelas ums tägliche Überleben kämpfen.

Die Süddeutsche Zeitung vom 14. Mai 2013 urteilte:
„Bossa Nova, Bikinis, brasilianisches Nationalgefühl – in dieser neuen Geschichte von Copacabana ist alles drin, was man so erwartet. Trotzdem vermeidet das Buch von Dawid Danilo Bartelt Klischees, es ist heiter, aber nicht unkritisch – und sehr aufschlussreich.“

Der Autor von „Copacabana. Biographie eines Sehnsuchtsortes“, Dawid Bartelt, ist Büroleiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro. Er meint, dass die städtebaulichen Entwicklungen im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2014 und der Olympischen Sommerspiele 2016 an der Copacabana ihre Spuren hinterlassen werden. Bei der Buchvorstellung wird er auch auf die sozialen Massenproteste in Brasilien eingehen.