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Film und Gespräch

Donnerstag, 27. Februar 2020 19.00 – 21.15 Uhr In meinem Kalender speichern

Film und Gespräch

„Dark Eden – Der Albtraum vom Erdöl“

Dokumentarfilm und Gespräch der Filmreihe zur Sozial-ökologischen Wende

Zum anschließenden Gespräch ist das Regieteam Jasmin Herold und Michael David Beamish mit vor Ort.

Im kanadischen Fort McMurray liegt eines der größten und letzten Ölvorkommen unseres Planeten. Wie magisch zieht das „schwarze Gold“ Menschen aus aller Welt an. Denn mit dem Ölsand lässt sich so viel Geld verdienen wie nirgend woanders.

Doch die Arbeit ist gefährlich. In einem aufwändigen Vorgang wird das Öl aus dem Teersand gefiltert. Dabei werden krebserregende, hormonverändernde und stark wassergefährdende Gifte freigesetzt, die Mensch und Umwelt gefährden. Mit dem Ziel, über die Ausbeutung von Bodenschätzen für einen Dokumentarfilm zu recherchieren, ging die deutsche Regisseurin Jasmin Herold nach Fort McMurray. Dort lernt sie ihren späteren Co-Regisseur kennen, verliebt sich und bleibt mehrere Jahre. Damit verändert sich ihre Perspektive auf das Geschehen, ist sie nun persönlich involviert und nicht mehr objektiv beobachtend. Die Filmemacherin porträtiert Menschen, wie etwa das deutsch-russische Ehepaar Markus und Olga Hoormann, die es in der Stadt zu Wohlstand gebracht haben, den Ölsand-Lobbyisten Robbie Picard oder eine indigene Familie, deren jüngste Tochter einen Gehirntumor hat. "Warum sehen wir nicht, was wir wissen?", beginnt sich die Filmemacherin zu fragen. Als ihr Lebensgefährte an Krebs erkrankt, will sie die Augen nicht mehr verschließen.

Der Dokumentarfilm ist ein nachdenklicher und höchst persönlicher Essay über Schuld und Verantwortung. Da so gut wie alle Einwohner*innen von Fort McMurray direkt oder indirekt von der Ölgewinnung abhängig sind, werden im Film anfangs kaum kritische Stimmen laut. Die "Goldgräberstimmung" der Menschen ist deutlich spürbar. Mahnende Experten und Expertinnen oder alarmierende Statistiken werden nicht wahrgenommen oder als nichtig abgewiegelt, kritische Nachfragen werden überhört. Aber spätestens nach dem Sturz der Ölpreise werden aus den von Herold porträtierten Enthusiasten schließlich Zweifelnde, die realisieren, dass sie längst dabei sind, einen hohen Preis für ihre Lebensart zu bezahlen.

„Dark Eden“ ist ein existenzielles Drama über Segen und Fluch fossiler Energie. Jasmin Herold zeigt hautnah große Hoffnungen, zerplatzte Träume und eines der größten Umweltverbrechen unserer Zeit. Ihr sehr persönlicher Dokumentarfilm wurde preisgekrönt mit dem Förderpreis beim Deutschen Dokumentarfilmpreis und dem Green Horizons Award als bester Film zum Thema Nachhaltigkeit.

Film und anschließendes Gespräch mit dem Regieteam Jasmin Herold und Michael David Beamish

Metropolis Kino , Hamburg 27.02.2020 um 19 Uhr

Tickets gibt es direkt über das Metropolis-Kino für 7,50 Euro, ermäßigt 5 Euro

Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg in Kooperation mit der BUND Jugend Hamburg

Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

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