Cover: Das Gespenst der Inflation. Urheber/in: © der deutschsprachigen Ausgabe Suhrkamp Verlag AG, Berlin, 2023 © 2021 Isabella M. Weber. All rights reserved.

Buchvorstellung und Diskussion

Montag, 17. April 2023 18.30 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Buchvorstellung und Diskussion

Das Gespenst der Inflation

Wie China der Schocktherapie entkam

Isabella M. Weber ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der University of Massachusetts Amherst. Durch ihre gemeinsam mit Sebastian Dullien entwickelten Vorschläge zur Gaspreisbremse ist sie auch in Deutschland rasch bekannt geworden.

Sie hatte bereits früh vor einer drohenden Inflation gewarnt und mit ihren Beiträgen zur Geschichte strategischer Preiskontrollen international Debatten ausgelöst. Prägend für ihr Denken sind ihre Forschungen zu Chinas wirtschaftlicher Transformation. Nach dem Ende von Maos Herrschaft stand die politische Führung in China Ende der siebziger Jahre vor gewaltigen Problemen: Wie sollte sie das bankrotte Wirtschaftssystem neu erfinden? Wie eine galoppierende Inflation vermeiden, die seit der Hyperinflation der 1940er immer wieder als Schreckgespenst durch das Land spukte? Durch Schocktherapie oder einen schrittweisen Übergang zur Bildung von Märkten? Letztendlich obsiegten die Kräfte, die für einen staatlich gelenkten Wandel hin zu einer Marktwirtschaft plädierten. Anders als Russland, das nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in einen katastrophalen wirtschaftlichen Abwärtsstrudel geriet, erlebte China einen beispiellosen Aufstieg.

In ihrem Buch, welches am 17. April 2023 beim Suhrkamp Verlag auf Deutsch erscheint, zeichnet sie die damaligen Debatten um die Neugestaltung des chinesischen Wirtschaftssystems minutiös nach und zeigt Verbindungen mit der Herausforderung der Preisstabilität in früheren Umbruchsprozessen auf, darunter auch die Wirtschaftsreformen unter Ludwig Erhard und die amerikanische Kriegswirtschaft. Insbesondere legt sie dar, wie es China gelang, die Inflation zu begrenzen in dem es aus der Geschichte anderer Länder lernte. Angesichts der Verwerfungen auf den Energiemärkten und der dramatisch gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten sind die Auseinandersetzungen mit Instrumenten zur Preisstabilisierung als Alternative zu Zinserhöhungen und Austerität lehrreich für aktuelle Debatten um eine transformative Wirtschaftspolitik.

Mit:

  • Prof. Dr. Dr. Isabella Weber (Autorin), Professorin für Volkswirtschaftslehre an der University of Massachusetts Amherst
  • Mark Schieritz (Moderation), wirtschaftspolitischer Korrespondent im Hauptstadtbüro der Wochenzeitung DIE ZEIT

 

Kontakt:
Tina Marie Jahn
Referat Internationale Politik
jahn@boell.de

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