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Diskussion

Freitag, 07. September 2018 18.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Diskussion

Decolonizing Wor:l:ds (internationales literaturfestival berlin)

Ein Special des internationalen literaturfestival berlin in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

Decolonizing Wor:l:ds

Ein Special des internationalen literaturfestival berlin in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

07.09.-12.09.2018

Orte: aquarium (Südblock), Heinrich-Böll-Stiftung e.V. und Haus der Berliner Festspiele

Das Ende des Kolonialismus bedeutete keinesfalls das Ende westlicher Dominanz. Wie wir die Welt wahrnehmen und welches Wissen wir über sie produzieren, ist bis heute – auch in Europa – mit erzählten und verschwiegenen kolonialen Geschichten verwoben.

Deshalb fordert Ngugi wa Thiong’o eine »Dekolonisierung des Denkens«. In seinen Essays hebt er die wesentliche Bedeutung der afrikanischen Sprachen für die Vermittlung von Kultur und Geschichte innerhalb Afrikas und als Mittel zur Befreiung von kolonialen Herrschafts- und Denkstrukturen hervor. Doch nicht nur die ehemals Kolonisierten sind betroffen. Die hegemoniale Perspektive schlägt auf die Kolonisierenden zurück und entmenschlicht sie ebenfalls, wie von Aimé Césaire in seinem berühmten Text „Über den Kolonialismus“ beschrieben.

Bis heute beschäftigt uns die Frage, wie eine Dekolonisierung der Gesellschaften in Hinblick auf die Geschlechter, Kulturen, die Wirtschaft und die Politik gelingen könnte. Wie können koloniale Spuren in Wissenschaft, Literatur und Alltag sichtbar gemacht werden? Wie ist der Anspruch der Dekolonisierung mit den Forderungen und Kämpfen für soziale Gerechtigkeit und gegen Rassismus zu verbinden

 

-------------- PROGRAMM --------------

 

Freitag, 07.09.2018, 18 Uhr

Ort: aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprache: Englisch

„Dekolonisierung des Denkens“ – aktuelle Perspektiven

Vor mehr als dreißig Jahren wurde Ngugi wa Thiong’os Text »Dekolonisierung des Denkens« publiziert. Seitdem ist Thiong’os »Abschied von der englischen Sprache« zu einer Chiffre für den Widerstand gegen sprachliche und kulturelle Assimilation, Erinnerungsverlust und Selbstentfremdung geworden. Wo und in welcher Weise ist dieser Widerstand heute lebendig?

Diskussion mit Mũkoma wa Ngũgĩ (Kenia/ USA) und Remi Tchokothe (Kamerun/ D).

 

Samstag, den 08.09.2018, 12 Uhr

Ort: aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprachen: Deutsch und Englisch

Dekolonisierung öffentlicher Räume

Straßennamen erinnern und ehren, Statuen machen unsterblich – aber wen? Die Teilnehmer*innen des Panels sprechen darüber, inwiefern der öffentliche Raum historisch und politisch geprägt ist und thematisieren die Möglichkeiten der Dekolonisierung von städtischen Räumen.

Diskussion mit Noa Ha (D), Christian Kopp (D) und Zethu Matebeni (Südafrika).

 

Samstag, den 08.09.2018, 14 Uhr

Ort: aquarium (Südblock)Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprache: Englisch

Dekolonisieren von Gender und Sexualität

Teil I: Die Abkehr von der heterosexuellen Norm, von traditionellen Geschlechterrollen und einem binären Verständnis von Männlichkeit und Weiblichkeit, wird häufig als koloniale Erfindung dargestellt, um unter anderem Ausgrenzung und Verfolgung zu rechtfertigen. Hält der Glaube, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt seien »importiert«, einer historischen und kulturanthropologischen Analyse stand?

Teil II: Die Mängel »der« feministischen Bewegung haben viele Feminist*innen dazu bewegt, ihre Anliegen zu präzisieren. Der intersektionale Feminismus integriert ethnische Herkunft, Religionszugehörigkeit, soziale Klasse, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität und will das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen offenlegen. Auf welche Weise unterstützt der intersektionale Ansatz die Bemühungen um Inklusion? Und worin liegen seine Grenzen – vor allem unter Einbeziehung nicht-westlicher Feminismen?

Mit Akwaeke Emezi (Nigeria/USA), Mbali Matandela (Südafrika/GB), Zethu Matebeni (Südafrika), Anja Michaelsen (D), Musa Okwonga (Uganda /D), Lana Sirri (Palästina/NL) und Zairong Xiang (China/D). Moderation: Zara Rahman

 

Samstag, den 08.09.2018, 16:15 Uhr

Ort: aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprache: Englisch

Die Politik des Schönen

Von Cremes zum Bleichen der Haut in Delhi und Dakar bis hin zu Lid-Operationen in Peking: Der Aufwand und die Risikobereitschaft, die manch eine*r in Kauf nimmt, um »schön« zu sein, erschrecken mitunter. Worin besteht Schönheit und was liegt der Hingabe an westliche Schönheitsideale zugrunde? Unsere Gäste sprechen über die Politik des Schönen und die Notwendigkeit, Schönheit neu zu denken.

Mit Sandrine Micosse-Aikins (D), Umber Ghauri (GB) und kate-hers Rhee (Republik Korea/D). Moderation: Zara Rahman

 

Samstag, den 08.09.2018, 18:30 Uhr

Ort: aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprache: Englisch

Psychologie und Diversität – De-koloniale Ansätze

»Speak Up!« Filmvorführung & Diskussion

Für ihren Film »Speak Up!« hat Amandine Gay schwarze Französinnen und Belgierinnen interviewt. Die Frauen haben oft das Gefühl, Therapien seien »etwas für Weiße«. Zusammen mit der Psychologin, Autorin und Aktivistin Grada Kilomba diskutiert Gay über die Vorurteile in der Psychologie und deren Implikationen.

Moderation: Melz Owusu

 

Sonntag, den 09.09.2018, 12 Uhr

Ort: aquarium (Südblock)Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprachen: Deutsch und Englisch

Kreide und Tafel – Dekolonisierung der Orte des Wissens

»Der Nacht des Schwertes und der Gewehrkugel aber folgte der Morgen der Kreide und der Schultafel,« schreibt Ngũgĩ wa Thiong’o, um die enge Verknüpfung von körperlicher und geistiger Kolonialisierung zu offenbaren. Letztere nutzt Bildung als Herrschaftsinstrument. Wie können die Bemühungen um eine Dekolonisierung von Universitäten, Bibliotheken und Lehrplänen gestärkt werden? 

Mit Dalia Gebrial (GB), Nadja Ofuatey-Alazard (D) und Melz Owusu (GB). Moderation: Claudia Simons

 

Sonntag, den 09.09.2018, 14 Uhr

Ort: aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin

Sprachen: Deutsch und Englisch

#diversity #decolonize – Strukturwandel in Kulturinstitutionen oder Marketingstrategie?

Während sich die Debatten zum Thema Diversität in den Medien und im Kultursektor weiterentwickeln, wachsen gleichzeitig Zweifel an der Aufrichtigkeit der Motive. Ist die Skepsis begründet? Wie aufrichtig und effizient sind Kulturinstitutionen in ihren Bemühungen um Diversität, und welchen Einfluss haben diese auf nicht-weiße Autor*innen und Künstler*innen?

Mit Sandrine Micosse-Aikins (D), Andre Alexis (Trinidad und Tobago/Kanada),

Aya Cissoko (F) und Masande Ntshanga (Südafrika).

 

Sonntag, den 09.09.2018, 18 Uhr

Ort: Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch und deutsche Gebärdensprache

Sprache und Identität Abschlussgespräch mit Patrick Chamoiseau (F/Martinique)

Der aus Martinique stammende Autor Patrick Chamoiseau [Prix Goncourt 1992], der sich der Erforschung der kreolischen Kultur verschrieben hat, spricht uber Identitat und Sprache im post-kolonialen Kontext.

Moderation: Vincent von Wroblewsky

 

Mittwoch, den 12.09.2018, 16 Uhr

Ort: Haus der Berliner Festspiele (Seitenbühne), Schaperstraße 24, 10719 Berlin

Sprache: Deutsch

Herkunft und Zukunft von Kunstsammlungen aus kolonialen Kontexten in den Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz

Die Diskussionen über Kunstobjekte aus ehemaligen Kolonien schlugen in den letzten Jahren hohe Wellen und tangieren in Deutschland auch die Sammlungen der Staatlichen Museen

zu Berlin, die ab 2019 im Humboldt-Forum gezeigt werden. Im Mai wurde ein Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten vom Deutschen Museumsbund herausgegeben. Hermann Parzinger (D) ist Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu der die Staatlichen Museen zu Berlin mit 15 Sammlungen in 15 Häusern gehören. Im Gespräch gibt er Auskunft über den Stand der Dinge und skizziert, wie die von ihm repräsentierten Sammlungen in Zukunft mit Blick auf dieses Thema umgehen werden.

Moderation: Thomas E. Schmidt

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Information:       
Caroline Bertram
Projektbearbeitung Referat Afrika
Heinrich-Böll-Stiftung
E-Mail: cbertram@boell.de
Telefon: +49 (0) 30 285 34 - 344 

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Englisch
Französisch
Deutsche Gebärdensprache (DGS)