Vortragsreihe
- Mittwoch, 21. Januar 2015 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Demokratie und ziviler Ungehorsam – Diskurs und Praxis
Ziviler Ungehorsam ist ein so schillernder wie politisch umkämpfter Begriff, der seit einiger Zeit eine Renaissance erfährt. So hatte beispielsweise 2009 das Bündnis „Dresden Nazifrei!“ zu massenhaftem zivilem Ungehorsam aufgerufen um den bis dahin europaweit größten Aufmarsch von Alt- und Neonazis zu verhindern. 2011 wurde er erfolgreich blockiert, seit 2012 seitens der Nazis abgesagt. Während für die einen der zivile Ungehorsam zur bürgerlichen Pflicht gehört, sehen andere in ihm radikaleres Potential. Die Praktiken zivilen Ungehorsams sind und waren so verschieden wie die entsprechenden Diskurse. Sie sind dabei aufs engste verknüpft mit den jeweiligen impliziten oder expliziten Demokratieverständnissen. Der Vortrag bietet eine Systematisierung dieser diversen Verständnisse von zivilem Ungehorsam und Demokratie und beleuchtet dabei die jeweiligen Strategien in der Begriffsverwendung.
Andrea Pabst arbeitet seit November 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt vergleichende Kulturanalyse an der Universität Bremen. Sie forscht zu den transmedialen und transkulturellen Protestpraktiken der Frauenrechtsorganisation FEMEN sowie dem medialen Diskurs um und über FEMEN.
Von 2008-2010 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie (Prof. Dr. Martin Endreß) an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie promoviert über die Bedeutungen von Körperlichkeit im Straßenprotest mit besonderem Fokus auf den Umgang von Aktivist_innen mit ihrer Verletzlichkeit und Verletzungsmacht. Ihr Studium der Soziologie und Politikwissenschaft absolvierte sie an der Universität Tübingen und der Karls-Universität Prag.
Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit dem Staatsschauspiel Dresden und dem Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Dresden und im Rahmen der Veranstaltungsreihe Die demokratische Frage - neu gestellt statt.
Ort: Kleines Haus, Glacisstraße 28, 01099 Dresden
Die Veranstalter_innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)
- Teilnahmegebühren
- frei