
Fachtagung
- Mittwoch, 04. Oktober 2023 09.30 – 18.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft
Fachtag zu demokratiepädagogischen Ansätzen angesichts migrationsgesellschaftlicher Diskriminierungsverhältnisse
Deutschland ist eine Migrationsgesellschaft, in der Migration faktisch anerkannt und prinzipiell eine gesellschaftliche Normalität ist. Jedoch können nicht alle Menschen gleichberechtigt an gesellschaftlichen Prozessen teilhaben, da mit dem Verweis auf „Migration“ weiterhin Unterscheidungen von Gruppenzugehörigkeiten vorgenommen werden. Das stellt die schulische und außerschulische Demokratiebildung vor eine Herausforderung: Wie kann in einer Gesellschaft mit migrationsbedingter Ungleichheit demokratiepädagogische Arbeit gelingen?
Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe in der Schule und in außerschulischer Bildung bietet Methoden und ermöglicht darüber hinaus eine kritische Haltung gegenüber Ungleichheiten und Ausgrenzung. Dazu gehören bspw. die Stärkung von Toleranz gegenüber anderen Meinungen sowie Lebensrealitäten, das Erlernen offener Diskussionskulturen und die Befähigung Kompromisse einzugehen.
Gleichzeitig sind jedoch Migrations- und bildungspolitische Verdichtungspunkte wie die spät erfolgte politische Anerkennung Deutschlands als Einwanderungsland und die Erkenntnisse aus den PISA‐Studien ab den 2000er Jahren mit den anschließenden Debatten um die Reproduktion von Ungleichheit bekannt. Mit der anschließenden stärkeren Verankerung migrationsbezogener Themen in der Bildungspolitik sind jedoch keine eindeutigen Vorgaben bezüglich diskriminierungskritischer Haltung oder migrationsbedingter Diversität einhergegangen. Die hierbei zugrunde gelegten Verständnisse von Migration und migrationsbezogenen Bedarfen sind unterkomplex: Häufig erfolgt ein defizitorientierter Zugang an das Thema oder es werden ausschließlich Herausforderungen verhandelt.
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung lädt die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. am 4. Oktober zu einem Fachtag ein. Auf dem Fachtag möchten wir diskutieren, welche Ansätze die schulische und außerschulische demokratiepädagogische Praxis in Bezug auf Ausgrenzungen hinsichtlich von Migration anbietet. Dabei wird eine engere Verknüpfung zwischen wissenschaftlicher Theorie und pädagogischer Praxis im Sinne von Handlungsorientierung und Reflexion angestrebt.
Mit u.a.:
- Prof.in Dr. Sabine Achour, Arbeitsschwerpunkt Politikdidaktik und Politische Bildung am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der FU Berlin
- Prof.in Dr. Aysun Doğmuş, Fachgebiet Lehren und Lernen in der Migrationsgesellschaft am Institut für Erziehungswissenschaft an der TU Berlin
Sowie Vertreter*innen von:
- Dialog macht Schule gGmbH
- Migration LAB - Stiftung Universität Hildesheim
- Netzwerk für Demokratie und Courage e.V.
- Ufuq e.V.
Die Veranstaltung findet in Präsenz in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin statt und wird zusätzlich im Livestream auf YouTube übertragen.
Anmeldung:
Es wird um Anmeldung gebeten. Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. können Sie sich für den Fachtag anmelden.
Kontakt:
Andrea Meinecke | Referat Migration und Diversity
E meinecke@boell.de | 030-28534-233
heimatkunde.boell.de
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- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
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