Podiumsdiskussion
- Dienstag, 05. Juni 2018 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Demokratischer Aufbruch im Südkaukasus: Die „samtene Revolution“ in Armenien
Hintergründe und Perspektiven
Die Veranstaltung wurde mitgeschnitten (Deutsch / Armenisch).
Während in Europa und international derzeit v.a. über den drohenden Niedergang der Demokratie diskutiert wird, hat in Armenien im April und Mai eine von niemandem vorhergesagte demokratische Revolution stattgefunden. Wenige Wochen fantasievoller und dezentral organisierter Proteste zwangen den Langzeitpräsidenten Sersch Sargsjan, seinen geplanten Wechsel auf den Posten des Premierministers aufzugeben. Die Demonstrationen läuteten somit auch gewaltfrei den Abschied der Politik und Wirtschaft jahrzehntelang kontrollierenden „Republikanischen Partei Armeniens“ von der Macht ein.
Der Initiator und populäre Anführer der Proteste, der Journalist und liberale Oppositionsabgeordnete Nikol Paschinjan, wurde am 8. Mai zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Damit fand eine Entwicklung ihren Höhepunkt, die innerhalb weniger Wochen eine von politischer Apathie, wirtschaftlicher Armut und Massenmigration gekennzeichnete Gesellschaft in einen Zustand enthusiastischer Mobilisierung und hoffnungsvoller Politisierung versetzt hat.
Wie konnte es in Armenien mit seinen ca. 3 Mio. Einwohner/innen zu dieser überraschenden Entwicklung kommen? Wie gelang es, die Angst vor Repression zu überwinden und das Vertrauen in die eigene Fähigkeit zum Wandel zu wecken? Welche gesellschaftlichen Gruppen waren und sind die Triebkräfte der gesellschaftlichen Erneuerung? Welchen geopolitischen Einflüssen unterliegen die Entwicklungen in Armenien, dass an den Iran und die Türkei grenzt und militärisch und wirtschaftlich eng mit Russland verbunden ist? Und wer ist Nikol Paschinjan eigentlich, der neue starke Mann des Landes – ein demokratischer Politiker mit überzeugenden Konzepten für die Überwindung von Armut und Korruption - oder doch nur ein populistischer Volkstribun?
Über diese Fragen diskutieren wir mit:
Gajane Schagojan, Ethnographin, Nationale Akademie der Wissenschaften, Jerewan
Edgar Vardanjan, Politologe, Jerewan
Lara Aharonian, Menschenrechtsaktivistin, Direktorin „Women's Rights Centre“, Jerewan
Moderation: Walter Kaufmann, Referatsleitung Ost- und Südosteuropa, Heinrich-Böll-Stiftung
Sprache: Armenisch – Deutsch mit Simultanübersetzung
Eintritt frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kontakt:
Ani Matevosyan
Referat Ost- und Südosteuropa
matevosyan@boell.de
+49-(0)30-285 34 -388
- Adresse
-
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
- Sprache
- Armenisch
- Deutsch
- Simultanübersetzung
- Livestream
- Livestream aufrufen