Vortrag
- Mittwoch, 29. März 2023 19.00 In meinem Kalender speichern
Den Schmerz der anderen begreifen
Holocaust, Weltgedächtnis und Nakba: Plädoyer für ein inklusives Erinnern
Welche Opfer haben eine Stimme? Was steuert unsere Empathie? Kann es ein Erinnern geben, das an Gerechtigkeit, menschlicher Gleichheit und Solidarität orientiert ist?
Charlotte Wiedemann sucht in einem weiten geografischen und zeitgeschichtlichen Bogen nach Antworten auf diese Fragen. In ihrem jüngsten Buch beschreibt sie diese Suche als einen Dialog zwischen zwei Anliegen, die ihren eigenen Lebensweg prägten: Als Deutsche die Verantwortung
für die NS-Verbrechen im Zentrum unseres Bewusstseins halten. Und zugleich einen verengten eurozentrischen Blick auf Geschichte überwinden.
Was bedeutet dieses Plädoyer für die Nakba, die Vertreibung eines Großteils der palästinensischen Bevölkerung 1948, im Zuge der Staatsgründung Israels? Anstatt dieses Leid empathielos als historischen Kollateralschaden zu betrachten, sollte sich die deutsche Erinnerungskultur für palästinensische Sichtweisen öffnen. „Staatsgründung und Nakba lassen sich nicht von der Geschichte des europäischen Antisemitismus trennen, beides ist damit auch Teil unserer gemeinsamen Geschichte“, sagt die Autorin.
In ihrem Vortrag in München wird Charlotte Wiedemann über die verflochtenen, doch so unterschiedlichen Traumata beider Seiten sprechen, über die Bedeutung des Jahres 1948 für das Verständnis aktueller Geschehnisse in Israel-Palästina und über ihre jüngsten Recherchen dazu in Tel Aviv, Nazareth und Jerusalem.
Mit:
Charlotte Wiedemann
Publizistin und Auslandsreporterin, berichtete aus Asien und Afrika und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Zuletzt: „Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis“ (Propyläen 2022). Geprägt vom Schweigen in der eigenen Familie verfolgt sie deutsche Debatten über die NS-Verbrechen seit Jahrzehnten.
Moderation: Nirit Sommerfeld, Schauspielerin und Sängerin
Ort:
München
Gasteig, HP8-Saal X, Hans-Preisinger-Straße 8
- Adresse
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▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
- Veranstalter*in
- Petra-Kelly-Stiftung
- Teilnahmegebühren
- 10,- Euro