Hunkering down: a poster of Syria's president at a checkpoint on the outskirts of Damascus. Urheber/in: Elizabeth Arrott . All rights reserved.

Dienstag, 13. Juli 2021 17.00 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Der arabische Frühling – die Hintergründe und ihre Folgen.

Diesmal: Der Krieg in Syrien wütet seit 10 Jahren. Seit Jahrzehnten herrscht das Assad-Regime mit Gewalt und Willkür

Sendereihe

Der Vater des heutigen syrischen Präsidenten, Hafiz al-Assad, war an dem Putsch 1967 innerhalb der regierenden Baath-Partei beteiligt und wurde 1971 per Plebiszit zum Staats-präsidenten gewählt. Der Präsident errichtete Strukturen, die ihm dabei halfen, seine Macht zu festigen. Assad stützte seine Macht in Folge auf das Militär und die Geheimdienste. Ebenfalls wurden die Gewerkschaftsvertretungen und Berufsverbände massiv ausgebaut und dienten dem Einparteienstaat als Mittel der Überwachung der Bevölkerung. Die Opposition landete im Gefängnis, wurde gefoltert, hingerichtet. Zu Beginn der 80er-Jahre kam es wiederholt zu Aufständen gegen das Regime, die sunnitische Muslimbruderschaft wurde zu einer ernst zunehmenden Opposition gegen die laizistisch-alawitische Herrschaft. Das Zentrum der Aufstände war die mittelsyrische Stadt Hama. 1982 beschoss die syrische Armee die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner mit Artillerie und mithilfe der Luftwaffe. Dieses „Massaker von Hama“ hinterließ eine nie geschlossene Wunde. Die Erinnerungs reicht bis in die Zeit des Arabischen Frühlings von 2011, die Reaktion des Regimes ähnelte zu Beginn dieser Strategie. Bashir al-Assad, Sohn und Nachfolger des 2000 gestorbenen Hafiz al-Assad, reagierte anfänglich mit zaghaften Reformen, die der Opposition aber nicht weit genug gingen. Die folgenden Repressionen durch den Unterdrückungsapparat des syrischen Staates mündete, zusammen mit anderen Ereignissen in der Region, in den nun jetzt schon 10 Jahre anhaltenden Krieg.

Neben einer Analyse der Entwicklungen in Syrien nach der Hoffnung auf eine gerechtere Gesellschaft werden wir uns in der Sendung vor allem auf die repressive Politik des syrischen Staates und damit des Assad-Clans konzentrieren. Sie hören u. a. Texte von syrischen Literaten und Wissenschaftlern, sowie Berichte über die Situation in den berüchtigten Gefängnissen Tadmor und Saydnaya.

Veranstalter*in
Petra-Kelly-Stiftung
Sprache
Deutsch