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Gespräch

Freitag, 07. Juni 2019 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Gespräch

Der Erfurter August 1975

Zu den vergessenen pogromartigen Ausschreitungen gegen algerische Vertragsarbeiter

1975 fanden in Erfurt die ersten pogromartigen Ausschreitungen nach 1945 in Deutschland statt. Die Ereignisse vom 10. bis 13. August richteten sich gegen algerische Vertragsarbeiter, die seit Juni 1975 in verschiedenen Erfurter Betrieben beschäftigt waren. Während dieses Zeitraums wurden Algerier von Deutschen mehrfach durch die Erfurter Innenstadt gejagt und unter anderem mit Eisenstangen und Holzlatten attackiert.

Diese Ausschreitungen waren in der DDR keine Einzelfälle: Vertragsarbeiter*innen aus befreundeten Staaten wie Kuba, Vietnam oder eben Algerien waren republikweit immer wieder von rassistisch motivierter Gewalt betroffen. Aber wie konnte es dazu kommen? Was passierte im August 1975 in Erfurt genau? Und warum sind diese Ereignisse heute so gut wie vergessen? Diesen Fragen gehen wir mit dem Historiker Harry Waibel und dem Zeitzeugen Victor Faustino nach.

Harry Waibel leistete in der Vergangenheit wissenschaftliche Pionierarbeit auf dem Themengebiet. Seine Recherchen machen den Umfang rassistischer Übergriffe in der DDR sichtbar. Victor Faustino war mosambikanischer Vertragsarbeiter, ist nach der Wende in der DDR geblieben und engagiert sich heute unter anderem bei „Radio F.R.E.I.“ mit einer eigenen Sendung namens „African Spirit“.

 

Ort: Angerdreieck Erfurt

 

Diese Veranstaltung ist Teil des Projektes "Denk.Mal Erfurt", dass die Auseinandersetzung mit Rassismus in der DDR anregt und die Perspektive ehemaliger Vertragsarbeiter*innen sichtbar macht. Alle Informationen dazu unter www.boell-thueringen.de/de/denkmal.

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Thüringen
Sprache
Deutsch