Fachtagung

Samstag, 14. März 2020 19.00 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Fachtagung

Der Generalstreik gegen den Kapp-Putsch

13. März 1920: Nur wenige Monate nach ihrer Gründung wird die Weimarer Republik von innen bedroht: Rechtsradikale Milizen und Freikorps und ihre politischen Bündnispartner wollen Demokratie und Arbeiterbewegung zerschlagen. Gegen diesen sogenannten „Kapp-Putsch“, benannt nach einem Anführer der Putschisten, rufen die Führungen der Arbeiterparteien und die Gewerkschaften zum Generalstreik auf. Am frühen Morgen des 13. März besetzt die 6 000 Soldaten zählende Marinebrigade Ehrhardt – deren Angehörige ein Hakenkreuz auf ihrem Helm tragen – das Berliner Regierungsviertel und ernennt den Generallandschaftsdirektor und Aufsichtsrat der Deutschen Bank Wolfgang Kapp zum Reichskanzler. Ihr Ziel ist die Beseitigung der Regierung und die Zerschlagung der Republik. Da die Reichswehr nicht bereit ist, gegen die Putschisten militärisch vorzugehen, flieht die Regierung aus Berlin. Am Nachmittag des 13. März rufen Siegfried Aufhäuser, der Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände“ (AfA), und der Vorsitzende des „Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes“ (ADGB), Carl Legien, gemeinsam zum Generalstreik gegen den Putsch auf: „Die deutsche Republik ist in Gefahr!“ Es ist die größte Streikbewegung der deutschen Geschichte, die in vielen Regionen und Städten zum bewaffneten Aufstand gegen die rechtsradikalen Freikorps und die sie unterstützenden Formationen von Sicherheitspolizei und Reichswehr führt.

Der Generalstreik zeigt Wirkung: Die Putschisten müssen nach vier Tagen aufgeben. In verschiedenen Regionen Deutschlands jedoch gehen die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Militär und Arbeiterschaft weiter, am heftigsten im Ruhrgebiet, wo bis zu einhunderttausend bewaffnete Arbeiter (aus SPD, USPD und KPD) gemeinsam gegen die Putschisten Widerstand leisten. Die demokratische Republik wird durch den einheitlichen Widerstand der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung gerettet. Nach Beendigung des Generalstreiks gehen die Kämpfe jedoch weiter. Die Forderungen der Volksbewegung nach Demokratisierung der Republik, nach Aufbau einer demokratischen Verwaltung und Armee, nach Sozialisierung der Schwerindustrie werden nicht erfüllt. Die Regierung in Berlin setzt die Reichswehr und die Freikorps, die gegen sie geputscht haben ein, um den Widerstand brutal zu zerschlagen.

Die damaligen Ereignisse und ihre fatalen Nachwirkungen stehen im Mittelpunkt unserer Tagung.

Es werden sprechen:

  • Klaus Gietinger über den Putsch und die Abwehrkämpfe
  • Martin Jander über den Generalstreik
  • Birgit Metzger über das Saargebiet und den Kapp-Putsch
  • Joana Seiffert über die Erinnerung an Generalstreik und Aufstand

 

Programm und weitere Informationen
 

Wir bitten um Anmeldung für die Teilnahme an der Tagung: boell.stiftung@t-online.de oder über das Anmeldeformular.

Eine Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung Saar in Kooperation mit der Stiftung Demokratie Saarland.

 

Veranstaltungshinweis:

Am Dienstag, den 18. Februar stellt Klaus Gietinger sein neues Buch vor:
„Kapp-Putsch 1920 – Abwehrkämpfe – Rote Ruhrarmee“
 


Fachinformation:
Erich Später
Heinrich Böll Stiftung Saar e.V.
Talstraße 56
66119 Saarbrücken
Telefon: 0681 / 58 35 60
E-Mail: boell.stiftung@t-online.de

Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung Saar
Talstraße 56
66119 Saarbrücken
Veranstalter/in
Landesstiftung Saar
Sprache
Deutsch