Der vermessene Mensch - Film und Gespräch

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger Ethnologie­ Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Als im Zuge der "Deutschen Kolonial-Ausstellung" eine Delegation von Herero und Nama aus der Kolonie "Deutsch-Südwestafrika" nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), kennen. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama - und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie niedergeschlagen wird und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These - und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (Peter Simonischek), Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken.

Der Film von Lars Kraume mit Leonard Scheicher und dem namibischen Shootingstar Girley Charlene Jazama feierte auf der diesjährigen Berlinale Weltpremiere.

Passend zum Kinostart des Films, wird dieser am 23.04.2023 um 11 Uhr im Kinoklub Erfurt in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Koordinationsstelle zur Aufarbeitung des koloniales Erbes Thüringens gezeigt. Anschließend dazu findet eine Diskussion zwischen den Koordinatorinnen des Projekts Koloniales Erbe in Thüringen Dr. Sahra Rausch und Dr. Christiane Bürger und dem Hereo - Aktivist Israel Kaunatjike statt.

Weitere Informationen zum Film unter:  www.dervermessenemensch.de | www.facebook.com/ARTHAUS | www.instagram.com/arthaus.de | #dervermessenemensch