- Donnerstag, 13. Oktober 2016 19.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
"Die Aufwertung des Alters als Farce? Zur Neuverhandlung des Alters im flexiblen Kapitalismus"
Fachreferat und Diskussion mit der Professorin Silke van Dyk
Dass viele Alte zu vielen Problemen führen, ist für die Soziologin Silke van Dyk ein Fehlschluss. Die Alterung der Gesellschaft gefährdet ihrer Meinung nach nicht einmal das Rentensystem. Die Problematisierung von Alten beruht auf der Vorstellung, dass Alte nur nehmen, aber nichts geben können, das Kreativität und Innovation automatisch von Jüngeren ausgehen müssen. Das sind Defizitstereotype, die auf einen Großteil der alten Menschen gar nicht zutreffen.
Die Frage der Altersstruktur einer Gesellschaft ist bspw. nur ein Aspekt unter vielen, die darüber entscheiden, ob ein Umlagesystem in der Rente funktioniert oder nicht. Es gibt keine „normale“ Bevölkerungsverteilung. Eine große Rolle für die Finanzierungsprobleme in der gesetzlichen Rentenversicherung spielen stagnierende und sinkende Reallöhne. Frau van Dyk stellt die negative und bisweilen populistische Herangehensweise an das Alter in der Bundesrepublik in Frage und entkräftet Prognosen einer Altendiktatur, die laut Regenbogenpresse in naher Zukunft über die Jungen herrschen werden. Die Alten sind jedoch keine homogene soziale Gruppe von Wählern und auch das Alter selbst ist nicht klar definiert. Umgekehrt würde niemand der Gruppe der 18 bis 25jährigen das gleiche Wahlverhalten zuschreiben, weil diese bspw. meistens noch keine Kinder haben. In Deutschland wird im Gegensatz zu anderen Ländern Altersdiskriminierung nicht thematisiert und von vielen Alten hingenommen.
Silke van Dyk ist deutsche Soziologin, die als Professorin für Politische Soziologie an der Universität Jena lehrt mit den Schwerpunkten: Soziologie des Alters und der Demografie, Soziologie der Sozialpolitik und des Wohlfahrtsstaats, Ungleichheitsforschung, Politische Soziologie
Veranstaltungsort:
Paula Panke e.V., Schulstraße 25, 13187 Berlin
Die Veranstaltung ist für alle Geschlechter offen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Sie wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
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- kostenfrei