Die Kraft feministischer Forschung: Wie prägt sie den öffentlichen Diskurs?

Feministische Forschung wird seit langem überall auf der Welt betrieben und angewandt. Sie konzentriert sich auf Themen, die von der Wissenschaft ansonsten oft übersehen werden: die Interdependenz des biologischen und sozialen Geschlechts sowie ihre Überschneidungen mit Kategorien wie Ethnie, Religion und soziale Herkunft bzw. Klasse (Intersektionalität). Dabei untersucht feministische Forschung die zugrundeliegenden Machtverhältnisse und analysiert, welche Strukturen und kulturellen Normen das Patriarchat und intersektionale Diskriminierung aufrechterhalten. Feministische Forschung hinterfragt wissenschaftliche Methoden, die überwiegend von Männern entwickelt wurden, und ebnet den Weg zu neuen Einsichten und Lösungen für sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandel.

Wie wichtig ist eine intersektionale Analyse für die Überwindung konstruierter binärer Kategorien wie traditionell/modern, authentisch/kolonial, global/lokal und Ost/West? Welche Rolle spielt Sprache bei der Veränderung epistemologischer Landschaften von Sexualität und Geschlecht? Welche „Übersetzungsarbeit“ müssen feministische Wissenschaftler*innen leisten, um feministische Narrative inklusiver zu machen? Diese und weitere Fragen zur feministischen Forschung werden in der Podiumsdiskussion erörtert.

Diskussionsteilnehmer*innen:

• Shams Radhouani Abdi,  Außerordentliche Professorin an der ISEAHK-Universität in Tunis, Gleichstellungsberaterin, Autorin, Übersetzerin und Dolmetscherin
• Evren Savci, Lehrbeauftragte für Frauen-, Geschlechter- und Sexualforschung an der Universität Yale

Moderatorin: Vandita Morarka ist die Gründerin und Geschäftsführerin von One Future Collective. Vandita Morarka und ihre Mitstreiterinnen wollen durch ihre Arbeit zur Entwicklung feministischer Führungskapazitäten im Dienste des sozialen Wandels beitragen. Für diesen Zweck generieren sie gemeinsames Wissen, definieren feministische Interessensvertretung neu und bieten verschiedene feministische Dienstleistungen an. Vandita Morarka ist Menschenrechtsanwältin, Managerin und Forscherin. Derzeit absolviert sie als Chevening-Stipendiatin einen MA in Development Studies am Institute of Development Studies.