Buchvorstellung und Diskussion
- Montag, 19. November 2018 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Die Orangen in Europa schmecken besser
Über Fluchtursachen, ihre Bekämpfung und was daran nicht stimmt
"Fluchtursachen zu bekämpfen" ist in der deutschen Politik und vielerorts in Europa zum politischen Ziel erklärt. Doch die Gründe für Flucht und Migration sind vielschichtig: Verfolgung und Krieg, Umweltkatastrophen, Armut und Hunger, aber auch einfach das Streben nach einem besseren Leben bewegt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Migration ist – kurz definiert – die mittel- oder langfristige Verlagerung des Lebensmittelpunktes, und ist schon lange eher der Normalfall als der so oft proklamierte Ausnahmezustand.
Fluchtursachenbekämpfung als das neue Paradigma der Entwicklungszusammenarbeit hingegen suggeriert, dass fern ab von Europa, möglichst schnell das Richtige für die Menschen vor Ort getan werden muss. Zu diesem Zweck werden unterschiedlichste Maßnahmen deklariert: Grenzpolizeiliche Kooperationen, entwicklungspolitische Projekte, privatwirtschaftliche Investitionsinitiativen, „Reintegration“ von Rückkehrern und Abgeschobenen. Das Ziel all dieser Maßnahmen im Gesamtpaket ist es jedoch, zu verhindern dass mehr Menschen nach Europa gelangen. Profitieren können dabei einige Diktatoren und undemokratische Führer in sogenannten „Herkunftsländern“.
Einblicke in komplexere Prozesse, die Menschen aus ihrer Heimat vertreiben, machen hingegen deutlich, wie wenig wir über die sogenannten „Fluchtursachen“ wissen, und zeigen die Notwendigkeit einer politischen Gestaltung von Migration.
Ausgehend von zwei diesjährigen Publikationen zum Thema, diskutieren Kirsten Maas-Albert und David Kipp, wie eine solche Gestaltung gelingen könnte.
ReferentInnen:
David Kipp
Forschungsgruppe Globale Fragen der Stiftung Wissenschaft und Politik
Kirsten Maas-Albert
Leiterin des Referats Afrika der Heinrich-Böll-Stiftung
Moderation: Dunja Ramadan
Redaktion Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung
Veranstaltungsort:
München, Bellevue di Monaco, Müllerstraße 2
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- Veranstalter*in
- Petra-Kelly-Stiftung