Die Stiftung lädt ein … Magreb im Umbruch – Wie weiter in Nordafrika?

Die Ereignisse in Nordafrika schockieren die internationale Öffentlichkeit – der Westen gerät in Unruhe. Jahrzehntelang unterstützten die Regierungen Europas und der USA die autokratischen Herrscher im Nahen Osten und in Nordafrika. Sie schienen sichere Garanten für regionale Stabilität und (Öl)Versorgungssicherheit Europas zu sein. Forderungen nach Wandel, Demokratie, Meinungsfreiheit, Menschen- und Frauenrechten hatten keine Priorität auf der westlichen Politikagenda.

Der „arabische Frühling“ setzt nun diesem Denken ein Ende: Die autokratischen Herrscher Ben Ali, Tunesien und Hosni Mubarak, Ägypten ?ohen. Regierende anderer Staaten versuchen die rebellierenden Bürger_innen mit Amtsverzicht, Regierungsumbildungen und Reformversprechen, aber auch mit Hilfe verschärfter Repressionen und Einsatz von Waffengewalt ruhig zu stellen. Die Euphorie nach den erfolgreichen Umstürzen in Tunesien und Ägypten ist einer breiten Skepsis gegenüber den jetzigen Übergangsregierungen gewichen, die überwiegend mit alten Kräften besetzt sind. Aus friedlichen Demonstrationen für Freiheit und Demokratie sind blutige Kämpfe für den Machterhalt der alten Männer geworden!

Angesichts dieser Entwicklung diskutieren wir mit unseren Gästen_innen über die: Situation der Menschen in der Region, Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen, die Situation der Frauen auch in der Politik, zukünftige politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit und darüber, welche Rolle Politik und pol. Stiftungen bei der Demokratisierung übernehmen können.

Unsere Gäste sind: Barbara Unmüßig (HBS), Katja Keul (MdB, B90/Grüne) und Mounir Azzaoui (AK Grüne Muslime)
Moderation: Corrina Gomani, Kulturwissenschaftlerin