Donnerstag, 22. Februar 2007 16.30 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Die Türkei und ihre religösen Minderheiten

Ein Werkstattgespräch

In der Türkei leben historisch bedingt neben verschiedenen ethnischen Gruppen auch eine Vielzahl von Menschen unterschiedlicher Religionen. Ungern wird in der Türkei selbst die Existenz von Minderheiten eingestanden, weil man damit die Einheit der Nation in Frage gestellt sieht. Nichtmuslime können ihre Religion zwar meist individuell, aber nicht kollektiv ausüben. Diesen Glaubensgemeinschaften wird das Praktizieren ihrer Religion teils gar nicht gestattet, teils mit vielen Hürden versehen.

Die EU-Beitrittsverhandlungen haben sich als ein wirksames Instrument erwiesen, um die Türkei zu fortschreitenden Reformen auch im Bereich der Religionsfreiheit zu bewegen. Erste Schritte in Richtung Akzeptanz und Freizügigkeit der Rechte der religiösen Minderheiten sind getan.

Wir wollen mit dieser Veranstaltung eine Reihe von Fragen aufwerfen: Wie sieht derzeit die Situation religiöser Minderheiten aus? Wie leben sie? Was hat sich im Zuge der Reformen hinsichtlich ihrer Situation konkret getan? Vor allem: Wie sieht die praktische Umsetzung aus? Was bedeutet das für die Betroffenen? Und: In Deutschland leben Menschen, die u. A. auch aus religiösen Gründen die Türkei verlassen haben. Besteht für sie die Möglichkeit, ohne Sanktionen in ihre Heimat zurückzukehren?

Um die Situation der unterschiedlichen Religionen in der Türkei zu beleuchten, haben wir eine Reihe von Expertinnen und Experten zum Werkstattgespräch eingeladen und wollen damit die intensive Vermittlung von Informationen, aber auch den Austausch und eine kontroverse Diskussion ermöglichen.

Wir wünschen uns einen informativen und kritischen Diskurs und laden Sie herzlich dazu ein!

Programm:

16.30 Uhr   Stehcafé und Begrüßung
                    Naciye Celebi-Bektas (IMK),
                    Silke Inselmann (SLU)

17.00 Uhr    Grußwort der EIZ-Leiterin
                    Bettina Raddatz

17.05 Uhr    EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei:                     Menschenrechte und Religionsfreiheit
                    Dr. Jürgen Oehlerking, Staatssekretär
                    im nds. Justizministerium

17.20 Uhr    Zur Situation der Aleviten
                    Ali-Ertan Toprak, Generalsekretär
                    der alevitischen Föderation
 
                    Zur Lage der Christen in der Türkei
                    Dr. Otmar Oehring, Intern. Katholisches
                    Missionswerk e.V.
                   
                    Die armenische Minderheit
                    Dr. Tessa Hofmann, Freie Universität
                    Berlin

18.20 Uhr    Pause mit Imbiss

18.45 Uhr    Zur Situation von Assyrern und Yeziden
                    Was erwartet die Rückkehrer in der
                    Türkei?
                    Adrin Takhsh,
                    Vertreterin der Assyrer in der BRD
                    Telim Tolan,
                    Yezidisches Forum Oldenburg
                    Dündar Kelloglu, Rechtsanwalt

19.30 Uhr    Abschlussdiskussion