- Freitag, 29. September 2006 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Die UNO – Idee und Wirklichkeit
Buchpräsentation und Podiumsdiskussion
Nach dem Ende des UN-Reformgipfels im
September 2005 äußerten vor allem
europäische Regierungschefs ihre
Enttäuschung über dessen Ausgang. Im
Spannungsfeld von multilateraler
Sicherheitspolitik und unilateralen
Machtinteressen hatten sich offensichtlich
letztere durchgesetzt. Ist die UNO also
nichts weiter als eine Projektionsfläche für
moralische Standards, die in der Realität
machtpolitischer Einzelstaatenpolitik nicht
durchsetzbar sind?<br>
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Gerd Hankel legt in seiner kritischen
Bestandsaufnahme der Politik der UNO seit
ihrer Gründung besonderes Augenmerk
auf die Menschenrechtspolitik - seine
Bilanz hierzu fällt ambivalent aus.<br>
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In der Gründungsphase waren - die
Katastrophe des II. Weltkriegs vor Augen -
die Erwartungen an eine internationale
Friedensordnung entsprechend hoch. Doch
bereits die Stellvertreterkriege während
der weltpolitisch stabilen Phase des Kalten
Krieges zeigten, dass die mit einem
gewissen Pathos formulierten Erwartungen
nicht erfüllt wurden.<br>
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Seit 1989 hat eine neue Unipolarität die
Abhängigkeit der UNO von ihren
Mitgliedsstaaten, besonders von dem
fiskalisch stärksten, den USA, deutlich
werden lassen. Zugleich verändert sich die
Rolle der UNO besonders durch UN-
Blauhelm-Einsätze in Kriegs- und
Krisengebieten. Ruanda und Srebrenica
waren die Marksteine eines weltweiten
Bewusstseins über ein neues
Interventionsrecht.<br>
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Dennoch schwelt der Konflikt zwischen
dem Prinzip staatlicher Souveränität und
Interventionsrechten und -pflichten bei
schweren Menschenrechtsverletzungen
weiter. Droht humanitäre Intervention zu
einem neuen Instrument hegemonialer
Politik zu werden? Wäre ein europäischer
Sitz im UN-Sicherheitsrat ein Gegengewicht
dazu, wie der Autor argumentiert? Was
bedeutet die Debatte um ein Aufweichung
des Folterverbots?<br>
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<b>Mit</b>:<br>
Gerd Hankel, Autor des gleichnamigen
Buches<br>
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<b>Mit dem Autor diskutieren</b>:<br>
Andreas Zumach, Journalist<br>
Peggy Wittke, Juristin , FU Berlin<br>
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<b>Moderation</b>:<br>
Dr. Rebekka Göhring, Heinrich-Böll-
Stiftung<br>
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin