Donnerstag, 12. September 2013 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

“Doughnut Economics” – Green Lecture mit Kate Raworth

Internationale Vortragsreihe zu Zukunftsfähigkeit, nachhaltiger Entwicklung und Ressourcengerechtigkeit

Vortrag mit Diskussion
 
Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts als Wohlstandsindikator entspricht nicht den komplexen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen des 21sten Jahrhunderts. In den letzten 60 Jahren wurden durch unsere Art zu produzieren und zu konsumieren die ökologischen Grenzen unseres Planeten, innerhalb derer wir leben und wirtschaften können, ohne der Umwelt irreparable Schäden zuzufügen, massiv überschritten: Das Klima ändert sich, Ressourcen gehen zur Neige, der Verlust von Biodiversität ist kaum noch zu stoppen und Meere sind überdüngt. Gleichzeitig haben sich weltweit soziale Ungerechtigkeiten verschärft. Das Recht auf Nahrung und Entwicklung und der Schutz vor Armut sind für viele Millionen Menschen auf dieser Erde nicht gewährleistet. Soziale Gerechtigkeit und ökologische Grenzen sind untrennbar miteinander verbunden. 

Die Ökonomin Kate Raworth vom Environmental Change Institute der Oxford University betritt mit ihrer Sicht der Wirtschaft Neuland: Sie entwickelt ein Konzept, das die ökologischen Grenzen unseres Planeten und die Menschenrechte zusammenzudenkt. So verabschiedet sie sich von Jahrzehnten klassischer ökonomischer Lehre und betrachtet die Welt durch einen „Doughnut“.

Der äußere Rand des Doughnuts wird bestimmt durch die ökologischen Grenzen unseres Planeten, der innere Rand wird definiert durch soziale Gerechtigkeitsstandards, die eingehalten werden müssen, damit Menschenrechte gewährleistet werden. In einem Wirtschaftssystem, das diese Grenzen respektiert, darf nicht nur der Kreislauf von Geld und Waren betrachtet werden, sondern auch die Umwelt, unbezahlte Sorgearbeit und soziale Ungerechtigkeiten müssen als integrale Bestandteile wahrgenommen werden.

Mit Kate Raworth wollen wir diskutieren, wie soziale Gerechtigkeit und ökologische Sicherheit zusammen gedacht werden können. Wie muss ein Wirtschaftssystem aussehen, das beide Bedingungen erfüllt? Was bedeuten die Grenzen des „Doughnut“ für eine faire und nachhaltige Ressourcen- und Klimapolitik?

 

Zu den Green Lectures:

Mit der Reihe „Green Lectures“ bieten wir international bekannten Denkerinnen und Denkern ein Forum, ihre Analysen und Perspektiven zu globalen Fragen von nachhaltiger Entwicklung, Zukunftsfähigkeit und Ressourcengerechtigkeit einem breiten Publikum in Deutschland vorzustellen. Ihre Einschätzungen und Ansätze werden nach dem Vortrag kommentiert und mit dem Publikum diskutiert. Das Themenspektrum reicht von Umwelt-, Ressourcen- und Klimafragen, über Geschlechtergerechtigkeit bis hin zu neuen ökonomischen Ansätzen und Entwicklungsstrategien.